wie alles klappt

Die schmutzigsten Tricks

Trick 1: Stromausfall. Ereignet sich regelmäßig, plötzlich und zufällig während des Auftrittes eines oppositionellen Bewerbers.

Trick 2: Raumnot. Gebäude für Wahlveranstaltungen müssen plötzlich renoviert werden. Beispiel: Ein Supermarkt, der Expremier Viktor Juschenko einen Raum zur Verfügung gestellt hatte, wurde vier Tage später geschlossen: Begründung. Brandgefahr.

Trick 3: Platznot. Als der Sozialist Alexander Moros auf dem zentralen Platz in Tschernigew auftreten wollten, hatte die Stadtverwaltung darauf ein Sportfest organisiert.

Trick 4: Erpressung. Direktoren, aber auch Mitarbeiter von Schulen und Fabriken müssen ihr Entlassungsgesuch unterschreiben. Bringt die Wahl nicht das gewünschte Ergebnis, wird nur noch das Datum eingesetzt und das Schreiben wirksam.

Trick 5: Rohe Gewalt. Zahlreiche Personen, die für Kutschmas Gegner Wahlkampf machten, wurden zusammengeschlagen oder sahen ihre Autos in Flammen aufgehen.

Kontra 1: Lächeln. Wenn man von Vorgesetzten unter Druck gesetzt wird, eine bestimmte Partei zu wählen (vgl. Trick 4): Den Chef anlächeln, in die Kabine gehen, den eigenen Favoriten ankreuzen und beim Herausgehen wieder lächeln. Dies rät Oleksej Lichkovach vom Komittee der Wähler der Ukraine, einer Nichtregierungsorganisation, die die Rechte der Wähler vertritt.

Kontra 2: Öffentlichkeit schaffen. Das Komittee will am Wahltag mit 24.000 Beobachtern landesweit in den Wahllokalen präsent sein. Alle Mitarbeiter der Organisation werden vorsichtshalber mit Journalistenausweisen ausgestattet. Dadurch dürfte die Ukraine kurzzeitig zum Land mit der größten Journalistendichte weltweit werden. BO