Diverse Projekte zum Leben

■ Wie sich Hamburg und Schleswig-Holstein am Jahr der Biologischen Vielfalt beteiligen

Die Stabilisierung des Fledermausbestandes ist eines von zwei Projekten, mit dem sich Hamburg am „Jahr der Biologischen Vielfalt“ beteiligt. Dabei handelt es sich um eine breit angelegte Kampagne, mit dem das Bundesumweltministerium klar machen will, wie wichtig die Vielfalt von Arten und Lebensräumen für den Menschen ist. Anlass ist das Jubiläum der internationalen „Konvention über die Biologische Vielfalt“, die vor zehn Jahren auf dem Umweltgipfel von Rio de Janeiro verabschiedet und inzwischen von mehr als 180 Staaten ratifiziert worden ist. Schleswig-Holstein hat 50 Projekte für die Kampagne angemeldet.

Für das Hamburger Fledermausprojekt soll nach Angaben Lorenz Wehrmanns von der Umweltbehörde eine Broschüre über „Ein Jahr bei den Fledermäusen“ veröffentlicht werden. Wie in den vergangenen Jahren will die Behörde zudem Exkursionen auf einem Alsterdampfer anbieten, um den über dem Wasser jagenden Fledermäusen nachzuspüren. Mit Hilfe von Detektoren werden deren Rufe hörbar und als Sonargramm sichtbar gemacht.

Die Behörde will die wichtigsten Flugrouten der Fledemäuse erkunden und ihre Schlafquartiere sichern. Bei Abrissen soll geprüft werden, ob Fledermäuse in dem Gebäude hausen. Überdies wolle man ehrenamtliche Spezialisten fördern, so Wehrmann.

Das zweite Hamburger Projekt passt besonders gut zum Thema, denn dabei geht es um eine Pflanze, die weltweit nur im tidebeeinflussten Süßwasserabschnitt der Unterelbe vorkommt: den Schierlings Wasserfenchel. Im Rahmen eines Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens der Umweltbehörde und des Bundesamtes für Naturschutz erforschen ein gutes Dutzend Biologen seit Anfang 2000 die seltene Pflanze.

Sie versuchen, die Art genau von anderen abzugrenzen; sie erforschen, wie sie sich verbreitet, wieviele Exemplare es gibt – derzeit sind es rund 2000 – und welche Mindestzahl für eine Erhaltung der Art nötig ist. Auf der Halbinsel Overhaken stromaufwärts der Bunthäuser Spitze haben sie einen Pril angelegt, in dem die Population durch besondere Pflege zu Kräften kommen soll.

Schleswig-Holstein hat das Erprobungs- und Enwicklungsvorhaben zur Schaffung einer halboffenen Weidelandschaft im Höltigbaum für die Kampagne „Leben braucht Vielfalt“ angemeldet. Dazu kommen beispielsweise die Überwachung der Miesmuschelbänke im Wattenmeer, der „Tag der Artenvielfalt im Ostroher Moor“ und die 400 Obstbäume aus 150 alten Sorten, die Eckernförde seit 1990 hat setzen lassen.

Gernot Knödler

www.biologischevielfalt.de