■ Schwarz-Schills Schwarze Liste (6)
: BIFF

Das Angebot:

Die fünf Anlaufstellen von „Beratung und Information für Frauen“, kurz: BIFF, bieten Frauen jeden Alters offene Beratungstermine an. Egal, ob es sich um Trennungsprobleme handelt, sexualisierte Gewalterfahrungen oder Depressionen - in den BIFF-Anlaufstellen wird frau von geschulten Mitarbeiterinnen beraten und gegebenenfalls an spezialisierte Angebote oder Therapien vermittelt. Neben den fünf BIFF-Beratungsstellen, so Mitarbeiterin Antje Schwer, gibt es in Hamburg keine entsprechenden Angebote.

Die Kürzungen:

Der unter Rot-Grün vorgesehene Etat von knapp 700.000 Euro soll noch in diesem Jahr um 38 Prozent sinken, im kommenden Jahr fallen weitere zwölf Prozent weg.

Die Folgen:

Obwohl sich die Bezirksversammlung Wandsbek einstimmig dagegen ausgesprochen hatte, ist die Beratungsstelle Wandsbek seit dem 1.April geschlossen, das Angebot wird mit der BIFF-Winterhude zusammengelegt. Drei Eimsbüttler Beraterinnen haben bereits eine Kündigung erhalten. In allen Anlaufstellen sind die Beratungszeiten ab sofort stark eingeschränkt (siehe Seite 24), um eine Spende von mindestens fünf Euro für die bislang kostenfreie Beratung wird gebeten.

Prof. Dr. Dieter Naber, Leiter der psychiatrischen Klinik im UKE, hält das Sparvorhaben der Sozialbehörde für eine Milchmädchenrechnung: Die angekündigten Kürzungen, so befürchtet der Mediziner, würden nicht nur für eine große Zahl von Frauen beträchtliche Nachteile bedeuten, sondern auch zu unnötigen Mehrausgaben führen. Denn niedrigschwellige Angebote wirken durch frühzeitige Diagnose Kos-ten sparend - vor allem im Krankenhausbereich. Statt der Kürzungen würde demnach eher ein Ausbau der Beratung dem Spar-strumpf dienen. sos

Die taz hamburg stellt an dieser Stelle täglich – bis zum Haushaltsbeschluss am 17. April – ein Hamburger Projekt vor, für das es laut Schwarz-Schill „künftig keine Priorität mehr gibt“.