neue filme The Goddess of 1967

Australien 2000, Regie: Clara Law; mit Rose Byrne, Rikiya Kurokawa u. a.; 118 Min.

Ein Japaner unterwegs im australischen Outback, der auf der Suche nach einem Citroën DS auf ein blindes Mädchen trifft. Das Kürzel DS spricht sich „Deésse“. Goddess. Göttin. „The Goddess of 1967“ erzählt von Orientierungsversuchen, die meist misslingen und am Ende doch glücken. Die Figuren bewegen sich in einer fremden Welt, deren Koordinaten sie erschließen wollen, sie stehen fragend vor der eigenen Vita und erkunden sie wie eine unbekannte Landschaft. Clara Law, die vor einigen Jahren aus Hongkong fortging und sich in Australien ansiedelte, bringt dabei den Orientierungssinn des Publikums durcheinander. Die Farben verschwinden entweder im Schattenreich des Helldunkel, oder sie werden durch eine Überdosis Licht verfremdet. Keinen Augenblick will man dem Blau des Himmels, dem Grün einer Wiese, dem Rot des Haars glauben. Szenen werden geschnitten, obwohl sie noch nicht an ihrem Ende angelangt sind. Vergangenheit und Gegenwart wechseln, Tonspur und Bilder gehen getrennte Wege. Etwa wenn der junge Japaner zum ersten Mal den Wagen anlässt und wir dazu ein abhebendes Flugzeug hören. Dann wieder sind es Tiefseegeräusche, wie die Schreie eines Wals. Geräusche, die aus großer Ferne oder einer anderen Zeit zu stammen scheinen, so wie das, was wir von den Sternen sehen, der Vergangenheit angehört – ein Licht, das so lange bis zur Erde braucht, dass es schon verloschen ist, wenn wir seiner gewahr werden.

fsk, Hackesche Höfe