Gründungsfrauen

■ Viel Dienstleistung, wenige Pleiten

Bremen steht im Bundesdurchschnitt gut da: Während in Deutschland durchschnittlich 25 Prozent aller Existenzgründungen von Frauen gewagt werden, sind es in Bremen rund ein Drittel. Nicht schlecht.

Diese Zahl nannte gestern die Staatsrätin Sibylle Winther (CDU) aus dem Wirtschaftsressort. „Die Frauengründungen sind gut für Bremens Wirtschaft“, freute sie sich.

Entsprechend will Bremen Existenzgründerinnen fördern, etwa mit der „Bremer ExistenzGründungsInitiative B.E.G.IN“. Diese bündelt Beratungsangebote für GründerInnen und schickt Ratsuchende zu den passenden Stellen. B.E.G.IN berät aber auch selbst. Gründungsberaterin Tania Neubauer berichtet: „Oft glauben Frauen, sie müßten schon mit einem fertigen Konzept zu uns kommen. Das stimmt aber nicht. Wir besprechen auch reine Ideen.“

In einem Punkt sind sich Winther, Neubauer und die Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe einig: Frauen gründen anders als Männer. „Männer kalkulieren den Porsche, den sie als Geschäftsführer fahren wollen, immer gleich mit ein“, formuliert Hauffe. Winther sagt: Frauen gründen in der Regel im kleineren Rahmen als Männer, dafür aber finanziell besser abgesichert. Banken wissen: Im Bundesgebiet gehen nur 20 Prozent der von Frauen gegründeten Unternehmungen pleite, aber 80 Prozent der männlichen Existenzgründer.

Für Frauen liegt der Gedanke, selbst eine Existenz zu gründen, in noch weiterer Ferne als für Männer. Ein Beispiel: Es gibt auch die Möglichkeit von Teilzeitgründungen, so dass Frauen Familie und Existenzgründung unter einen Hut bringen können. Die Deutsche Ausgleichsbank bezahlts, aber die wenigsten Frauen wissen von der großzügigen Förderung.

In Bremen bekannter ist der Starthilfetopf: 50 Prozent der Anträge kommen von Frauen. Im vergangenen Jahr hat B.E.G.IN insgesamt 1.000 Gründungen tatkräftig unterstützt. Insgesamt dürften 1.500 neue Stellen entstanden sein. ube