Watschen für Rehaag

■ Drogenhilfe: Projekt SUBway bleibt, zusätzlicher Gesundheitsraum kommt nicht

Das Parlament muss der Behörde die Schulaufgaben machen: Gesundheitssenator Peter Rehaag (Schill) wollte der Aids- und Drogenberatungsstelle SUBway die Förderung streichen, die Fraktionen von CDU, FDP und Schill-Partei haben dagegen nun entschieden, das Projekt zu erhalten. Der Gesundheitsexperte der CDU-Fraktion, Dietrich Wersich, begründete dies gestern mit „dem überzeugenden Konzept des Trägers“ – ein Konzept, das allerdings auch bekannt war, als Rehaag die Schließung des Projektes beschlossen hatte. Die SPD spricht denn auch von einer „Ohrfeige für den Senator“.

Die gleichzeitig auch eine Ohrfeige für die Drogenhilfe ist. Denn das Geld, das für den Erhalt des SUBway – hier werden aidskranke Junkies betreut – gebraucht wird, wird anderen Trägern, die damit bereits gerechnet haben, wieder weggenommen. So erhalten die Therapiehilfe e.V., Jugend hilft Jugend, die Drogenhilfe Eimsbüttel und Die Brücke e.V. weniger, als im Haushaltsentwurf vorgesehen war. „Niemandem wird ein Euro weggenommen“, beteuert Wersich trotzdem. Es gehe hier lediglich darum, dass geplante Mittelerhöhungen zurückgenommen würden. Die zweite von der Schließung bedrohte Einrichtung, das DroBill in Billstedt, muss dagegen tatsächlich zumachen. „Ihre Rolle als Entlastung der offenen Szene hat das DroBill nicht gespielt“, sagt der CDU-Politiker.

Wersich und seine Kollegen Wieland Schinnenburg (FDP) und Wolfgang Barth-Völkl (Schill) nutzten die Nachricht von der SUBway-Rettung zudem dazu, sich von dem geplanten zusätzlichen szenenahen Druckraum zu verabschieden. Die dafür in diesem Jahr vorgesehenen 378.000 Euro für den Gesundheitsraum wurden zurückgestellt. Wersich begründet dies damit, dass „sich die Drogenszene nach Amtsantritt des neuen Senats bereits massiv verändert“ habe. Der zusätzliche Druckraum war bisher stets von allen Parteien als notwendig angesehen worden. Dies sei zwar nicht der Einstieg in das Schließen der Hamburger Fixerstuben, Schinnenburg kündigte jedoch an, „im kommenden Jahr das ganze Drogensystem durch-forsten“ zu wollen. aha