■ Rosi Rolands Bremer Geschichten
: Bremen an Laos gescheitert

Manfred Ruberg ist in der Bremer Bildungsbehörde eher ein stiller Beamter. Als Stellvertreter muss er immer dann ran, wenn der Pressesprecher nicht da ist, aber das ist selten. Sein Schreibtisch ist immer aufgeräumt, wenn wir da freitagnachmittags durchwischen, ein rundherum angenehmer Kollege also.

Niemand von uns ahnte, welches Genie da schlummert. Letzte Woche, Freitagabend, als wir uns geistig alle um Viertel nach acht bei Günther Jauch versammelten, da – sitzt Herr Ruberg! „Verwaltungsbeamter“ in Bremen sei er, sagt er, so bescheiden. Aber das wird man ja erst gefragt, wenn man die erste Runde geschafft hat! Vier Filme von Stanley Kubrick sollte er nach Alter sortieren, und Ruberg wusste das in Bestzeit! Stolz sind wir auf unserern Ruberg. Dürfen wir Manfred sagen?

Und dann kam dieser Gong, dieses Marterinstrument. Samstag ging es dann weiter. Manfred war einfach klasse. Fast war es wie eine Bremer Runde. Denn Jauch fragte ausgerechnet nach der Künstlergruppe „Blauer Reiter“, von der wir nichts wissen würden, wäre nicht gerade in der Bremer Kunsthalle diese Ausstellung gelaufen. Manfred scheint aber bei der Kunst nicht so bewandert zu sein. Sonst wusste er alles, nur diese Ausstellung, die hat er verpasst. Was hilft? Der Joker! Manfred hatte Werner als „Joker“ eingesetzt, also den Alfke. Irgendwie wollte er nicht sagen, dass Werner Pressesprecher der SPD ist, komisch, aber egal. Das wissen ja doch alle, jedenfalls bei uns. Und Alfke was klasse! Die Gabriele Münter war in der Künstler-Gruppe gewesen, sagt er – und es stimmte! 64.000 Euro hatten wir damit in der Tasche. Mensch Manfred! Unser Manfred.

Und dann kam die blödeste aller blöden Fragen, die man eigentlich verbieten müsste: Welches Land ist kein Königreich, war die Frage: Bhutan, Laos, Kambodscha, Nepal. Nepal ist Königreich, klar, Bhutan war ein Gas, oder? Aber Königreich? Und Kambodscha – haben da nicht die Kommunisten alle hingemordet? Also: Kambodscha ist die Antwort. Hätten wir das nicht auch als Antwort gegeben, fragte meine Kollegin hinterher mitfühlend. Manfred, du kannst nichts dafür, das kann man ja nicht wissen. Also – falsch! Abgestürzt von 64.000 Euro auf 16.000 Euro.

Nicht, dass wir gedacht hätten, bei 64.000 Euro hätte er uns mitgenommen in seinen Urlaub, wir laufen sowieso kein Ski. Aber irgendwie waren wir doch enttäuscht. Aber Manfred kann nicht dafür, schwört Ihre Rosi Roland