Sanierungsopfer

Zur Rettung der Bankgesellschaft müssen 17 Sparkassenfilialen möglicherweise schließen

Im Zuge der Sanierung der finanziell schwer angeschlagenen Berliner Bankgesellschaft droht möglicherweise 17 der rund 180 Sparkassenfilialen das Aus. Es gebe Überlegungen, sie bis Ende 2003 zu schließen, war aus Konzernkreisen zu hören. Konkrete Entscheidungen stünden zwar noch aus. Mit Blick auf die Senkung von Sach- und Raumkosten würden aber alle Standorte überprüft, hieß es aus der Bank. In den Sparkassen sind derzeit insgesamt 2.400 Mitarbeiter tätig.

Erst am Mittwoch war der geplante Abbau von 4.000 Arbeitsplätzen in der Bankgesellschaft besiegelt worden. Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Konzepts zur Neuausrichtung des Geldhauses, das vor allem wegen riskanter Immobiliengeschäfte an den Rand des Ruins getrieben wurde. Nur durch die Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses zur Übernahme einer Landesbürgschaft konnte eine Pleite des Konzerns vorerst abgewendet werden. Am Dienstag hatten die Abgeordneten eine so genannte Risikoabschirmung für die Bankgesellschaft in Höhe von maximal 21,6 Milliarden Euro beschlossen.

Außerdem gibt es offenbar Pläne, inzwischen vom Mutterkonzern genutzte frühere Niederlassungen der Berliner Bank in den alten Bundesländern aufzugeben. Betroffen wären Repräsentanzen in Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart und München mit insgesamt 150 bis 200 Beschäftigten. Die Zukunft dieser Standorte werde derzeit geprüft, bestätigte der Betriebsratschef der Berliner Bank, Bernd Reinhard. Offen sei ebenso, ob alle 80 Filialen und 22 Beratungszentren in Berlin erhalten bleiben. Dort sind derzeit 1.900 Mitarbeiter tätig. DDP