hinweise verdichten sich

„Nicht gegen Touristen“

Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) geht davon aus, dass es sich bei der Explosion auf Djerba um einen Anschlag handelt. Er stütze sich bei seinen Erkenntnissen auf Angaben der nach Tunesien entsandten Mitarbeiter des Bundeskriminalamts, sagte Schily am Samstagabend in Fernsehinterviews. Der mutmaßliche Anschlag, der bis gestern 16 Todesopfer (darunter 11 Deutsche) forderte, habe sich aus seiner Sicht gegen die Synagoge La Ghriba gerichtet, nicht gegen Deutschland.

„Sie wissen, dass die Synagoge in Djerba eine besondere Bedeutung hat. Ich glaube nicht, dass man das einfach verallgemeinern kann, in dem Sinne, dass sich in allen Urlaubsorten in der Region eine ähnliche Attentatswelle zeigen könnte“, so Schily. „Ich glaube nicht, dass sich das Attentat gegen den Tourismus oder gegen die Touristen gerichtet hat, sondern gegen diese jüdische Religionsstätte.“

Das Nachrichtenmagazin Focus berichtete, zu dem Anschlag habe sich die tunesische islamistische Organisation al-Nahda (Wiedergeburt) bekannt. Bei arabischen Zeitungsredaktionen in London sei die Botschaft verbreitet worden, die Tat sei „in Solidarität mit unseren Märtyrer-Brüdern in Palästina“ geschehen. DPA