Bis heute ungeklärt

■ Ein Überlebender berichtet von Todesmarsch und Cap Arcona-Unglück

Am 3. Mai 1945 versenkten britische Flieger die Schiffe Cap Arcona, Thielbeck und Athen in der Lübecker Bucht. An Bord befanden sich jedoch nur wenige deutsche Soldaten, dafür umso mehr jüdische Häftlinge, von denen nicht wenige gerade einen – später Todesmarsch genannten – Fußmarsch vom Vernichtungslager Auschwitz aus überlebt hatten.

Wie es zu dieser Tragödie kommen konnte, ob die Versenkung auf eine gewisse Berechnung der Nazis oder das Inkaufnehmen der jüdischen Opfer durch die Briten zurückzuführen ist, darüber gibt es bis heute keine Klarheit. Fest steht nur, dass, wer schwimmend zu entkommen versuchte, zusätzlich von deutschen Marinebooten aus beschossen wurde.

Einer der wenigen Überlebenden, der als Berek Jakubowicz in Polen geborene Benjamin Jacobs, wird heute in Hamburg über den Todesmarsch von Auschwitz zur Lübe-cker Bucht und übermorgen über die Schiffskatastrophe berichten. Der 83-jährige Jacobs reist aus den USA an, wohin er 1949 mit seinem Bruder Josek und seiner Frau Else Teichmann ausgewandert ist. xml

Zeitzeugenbericht zum Todesmarsch von Benjamin Jacobs: heute, 19.30 Uhr, Kölibri (Hein-Köllisch-Platz 12); Schulveranstaltung mit B. Jacobs: Mi, 17.4., 11–13 Uhr, Gymnasium Allee (Max-Brauer-Allee); B. Jacobs erinnert an die Schiffskatastrophe (mit Filmausschnitten): Do, 18.4., 19 Uhr, Schule Bullenhuser Damm 92