Höhere Kosten wahrscheinlich

„Topographie“ wird wegen Insolvenzantrags der Betonfirma wohl später fertig

Bei der Fertigstellung der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ ist mit neuen Verzögerungen zu rechnen – auch höhere Kosten sind wohl unausweichlich. Der Grund: Engel & Leonhardt, die Berliner Betonfirma, die die filigranen Betonstelen des ambitionierten Bauwerks herstellt, hat einen Insolvenzantrag eingereicht. Sollte das Unternehmen tatsächlich auch in Insolvenz gehen, so die Sprecherin des Bauverwaltung, Petra Reetz, müsse das Projekt neu ausgeschrieben werden. Dann aber sei von einer Verzögerung des Bauvorhabens an der Kreuzberger Wilhelmstraße um mindestens sechs Wochen auszugehen. Auch die Kosten des rund 39 Millionen Euro teuren Baus würden sich um mehrere hunderttausend Euro erhöhen.

Petra Reetz wies zugleich den Vorwurf der Baufirma zurück, wonach die drohende Pleite durch nicht gezahlte Rechnungen des Landes verursacht worden sei. Der Senat habe alle erbrachten Leistungen bezahlt und überdies etwa zwei Millionen Euro vorgeschossen. Insgesamt seien von Landesseite schon rund sieben Millionen Euro an die Firma überwiesen worden. Zwar sei der Rohbau noch nicht fertig. Die technisch besonders aufwändigen Betonstelen lägen jedoch fertig im Betonwerk.

„Eher eine Drohgebärde“ sei die Warnung des Unternehmens, dass nun Mehrkosten um bis zu zehn Millionen Euro anstünden, so die Sprecherin. Dies sei „extrem übertrieben“. Schon im Mai sollten die Stellen montiert werden. Wenn eine andere Firma jetzt bei Engel & Leonhardt einsteige, sei dieser Termin noch zu halten. Man stehe weiter zu Engel & Leonhardt. Im Falle einer Neuausschreibung sei bei einem warmen Herbst und Schichtarbeit auch noch der geplante Termin der Fertigstellung zu halten: das Frühjahr 2004. Ersten Plänen nach sollte der Bau 1997 fertig werden und rund 36 Millionen Mark kosten. PHILIPP GESSLER