PKK mit neuem Namen

Kurdische Arbeiterpartei benennt sich um und wählt Öcalan zum Präsidenten. Absage an bewaffneten Kampf

BRÜSSEL ap ■ Die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) hat ihren 15-jährigen bewaffneten Kampf für beendet erklärt. Die Gruppe werde künftig mit friedlichen Mitteln für mehr Rechte für die Kurden in der Türkei eintreten, erklärte Riza Erdogan, der Europasprecher der Organisation, gestern in Brüssel. Er gab weiter bekannt, dass sich die PKK in Kurdischer Freiheits- und Demokratiekongress (Kadek) umbenannt hat. PKK-Führer Abdullah Öcalan hatte nach seiner Festnahme 1999 eine Waffenruhe ausgerufen, was die Türkei aber nicht akzeptiert hat. Die Kämpfe dauern an. Erdogan sagte, der bewaffnete Arm der PKK werde erst aufgelöst, wenn die Türkei den Kämpfern eine Amnestie gewähre und die Todesstrafe abschaffe. Die in Volksverteidigungseinheiten umbenannten Kampfgruppen würden nur noch zur Selbstverteidigung schießen. Laut Erdogan stimmte ein Kongress mit 300 Delegierten der PKK den Änderungen zu. Zum Kadek-Präsidenten wurde PKK-Gründer Öcalan gewählt. Ankara betrachtet die Erklärung als Täuschungsmanöver. Die Namensänderung habe nichts zu sagen, erklärte Verteidigungsminister Sabahattin Cakmakoglu. Premier Bülent Ecevit hatte am Wochenende erklärt, die PKK wolle die Türkei nach wie vor spalten. Der Terror sei nur in Wartestellung.

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