Lehrer wollen notfalls streiken

■ Personalversammlung für gleichen Lohn & Ferien

Richtig volles Haus herrschte gestern bei der Personalversammlung der Bremer Lehrkräfte. Etwa 1.700 Lehrerinnen und Lehrer nahmen teil, und das, obwohl Bildungssenator Willi Lemke (SPD) abgesagt hatte. Seine Begründung: Vormittags gehörten die Lehrkräfte gefälligst in die Schulen. Unterrichtsausfall wollte er nicht unterstützen. Der Personalrat beruft sich derweil auf eine Vereinbarung mit dem früheren Bildungssenator Horst-Werner Franke, nach der eine der zwei Versammlungen im Jahr durchaus vormittags stattfinden kann.

Thema der Personalversammlung: Der Bildungssenator will das Arbeitzeitgesetz novellieren, nach dem Lehrer auch an einzelnen Tagen in den Schulferien in den Schulen „präsent“ sein sollen. In den vergangenen Jahren war die Arbeitszeit der Lehrer mehrfach angehoben worden.

Das zweite Thema war die ungleiche Bezahlung von angestellten und verbeamteten Lehrern. Die Gewerkschaft GEW startete vor der Personalversammlung ihre Unterschriftenliste für Kampfmaßnahmen und Streik. Etwa 2/3 der betroffenen abgestellten Lehrer sind GEW-Mitglieder, von ihnen müssen 75 Prozent bei der Urabstimmung für Streik stimmen, damit die Gewerkschaft dem Arbeitgeber eine letzte Chance zum Einlenken geben kann. Die GEW fordert für die angestellten LehrerInnen einen finanziellen „Nachteilsausgleich“.

K.W.