Malochen mit Mama

■ „Sendung mit der Maus“ live: Wie kommt die Creme in die Tube?

Friseurin, Arzthelferin und Einzelhandelskauffrau, so lauten noch immer die Top drei im weiblichen Berufs-Ranking. Um Mädchen schon frühzeitig auch andere berufliche Möglichkeiten aufzuzeigen, wird heute zum zweiten Mal der bundesweite „Girl's Day“ veranstaltet, in Hamburg „Töchter-Tag“ genannt. Mädchen zwischen zwölf und 19 Jahren sollen für einen Tag die Chance bekommen, einen Paten (Mutter, Vater, etc.) zur Arbeit zu begleiten.

Dabei nutzen viele große Unternehmen den Tag zur Selbstdarstellung: Die LBK Hamburg zum Beispiel „nimmt seine Verantwortung als größter Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Hansestadt wahr“. Und hofft, bei den Zwölfjährigen in guter Erinnerung zu bleiben. Denn nach demographischen Prognosen sei in etwa zehn Jahren bei den jüngeren Jahrgängen mit einem Rückgang von etwa dreißig Prozent zu rechnen. Also bieten die in den Häusern Verantwortlichen „ein abwechslungsreiches Programm aus Theorie und Praxis“. Getreu dem Motto „learning by doing“ dürfen die Töchter auch „einiges selbst ausprobieren“.

Siemens will möglichst viele Mädchen für technische Berufe interessieren. Schließlich machen Frauen die Mehrheit der Gesamtbevölkerung aus. Lars Kläschen aus der Presseabteilung vermutet dort noch sehr viel ungenutztes kreatives Potenzial. Einige AusbilderInnen hätten ihm sogar schon „geflüstert, dass sich die Mädchen oft viel geschickter anstellen als die Jungs“. Das Verhandlungsgeschick grüner PolitikerInnen können neun Schülerinnen der Klassen 6 und 7 erleben. Morgens begleiten sie Krista Sager und ihre KollegInnen zur Sitzung des Fraktionsvorstandes und nachmittags Christa Goetsch in den Schulausschuss.

Birgit Niedlich, Schulleiterin des Albrecht-Thaer-Gymnasiums in Stellingen, misst dem Töchter-Tag nicht viel Bedeutung bei. Wichtiger sei an ihrer Schule das feste Konzept zur Berufsorientierung ab Klasse neun. Der Töchter-Tag – so gut wie ein Bürowitz? Silke Schlichting