Irisch essen

Beim „Irish Pub Food Award“ in Deutschland rangen 22 Kneipiers um den ersten Platz

von LARS KLAASSEN

Iren und Deutsche eint ein Klischee in besonderem Maße: Sie gelten als gestandene Trinker. Laut einer im März veröffentlichten Umfrage der Marketingfirma Mintel findet zumindest in Irland der Pub an der Ecke inzwischen mehr Anhänger als die Kirche. 35 Prozent der über 2.000 Befragten in Irland und 20 Prozent in Nordirland bezeichneten mindestens einen Kneipenabend pro Woche als Priorität in ihrem Leben. Dagegen betrachteten nur 23 Prozent beziehungsweise 22 Prozent den regelmäßigen Kirchgang als wichtigen Teil ihres Lebens.

Doch bei einem gestandenen Umtrunk sollte auch gut gegessen werden. Deshalb hat „Bord Bia“ in diesem Jahr zum ersten mal den deutschen „Irish Pub Food Award“ verliehen. Bord Bia ist für die Vermarktung irischer Nahrungsmittel und Getränke im Ausland zuständig. Überreicht wurde die Trophäe vom irischen Botschafter in Deutschland, Ambassador Noel Fahey. Der Gewinner ist der „Killybeg’s Irish Pub“ im Kurort Bad Neuenahr.

Von den 22 Bewerbern, die sich für eine Teilnahme qualifiziert hatten, überzeugte die Jury das Konzept von Dominic Ladola und seiner Frau Josie, Inhaber des „Killybeg’s“, besonders.

Den Jury-Vorsitz hatte mit John McKenna einer der bekanntesten Food-Autoren Irlands, der auf der Grünen Insel durch seine humorvollen und kritischen Restaurantbesprechungen in der Irish Times und in den „The Bridgestone Guides“ bekannt geworden ist.

„Killybeg’s Irish Pub überzeugte mit einer gelungenen Mischung aus gemütlicher, typisch irischer Gastlichkeit auf der einen und ausgefeilten Menüs auf der anderen Seite. „Gerade diese perfekte Mischung aus typischer Irish-Pub-Atmosphäre und gehobener Gastronomie hat uns beeindruckt“, urteilte die Jury.

Der Gewinner, Dominic Ladola, ist in der Pub-Szene längst kein Unbekannter mehr. Anfang dieses Jahres gewann er mit seinem Lokal bereits den „Guinness Pub Award“. Umso mehr freute es ihn, dass nun auch speziell seine Küche ausgezeichnet wurde, da ihm das kulinarische Wohl seiner Gäste besonders am Herzen liegt.

Auf seiner Speisenkarte findet sich die ganze Bandbreite der irischen Küche wieder. Unter dem irischen Motto „Sláinte an bhradain chugat – May you be as healthy as the salmon!“ (Mögen Sie so gesund sein wie ein Lachs) finden sich dort Stew, Steak und Fisch für jeden Geschmack.

Neben dem übergreifenden Food Award wurden an die teilnehmenden Pubs auch Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien vergeben: Für die beste Käseauswahl wurde das „An Crannog“ in Oberhausen, für das stimmigste Ambiente das „Jameson“ in Köln ausgezeichnet. Den besten Service fand die Jury im „O’Shea’s“ in Nürnberg, die ungewöhnlichste Innovation im „O’Reillys“ in Frankfurt. Das leckerste Dessert bekommt man nach Auffassung der Tester im Münchner „Gunter Murphy’s“ und die beste Tasse Tee im „Fiddlers“, das im niederrheinischen Moers beheimatet ist. Ein weiterer Gewinner ist der Berliner Pub „Old Emerald“, der die Jury mit ambitionierten und gleichzeitig typisch irischen Rindfleischgerichten für sich einnahm.

Ausschlaggebend für die Preisvergabe waren aber vor allem die hervorragende Qualität und der gute Geschmack des irischen Rindfleischs.