was macht eigentlich ...
Thomas Borer

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Wer gemobbt wird, entwickelt eine gewisse Renitenz. Und neigt zu Jetzt-erst-recht-Reaktionen. Thomas und Shawne Borer-Fielding, der ehemalige Schweizer Botschafter und seine Ehefrau, bleiben Berlin erhalten. Nicht aber dem Schweizer Außenministerium. Borer: „Ich kündige.“ Da er von seinem Außenminsterium in der angeblichen Sexaffäre nur ungnügend unterstützt worden sei, beende er seine diplomatische Laufbahn, so der als Botschafter abberufene Schweizer. Geld kann man schließlich auch woanders verdienen, zum Beispiel als Unternehmensberater „im Dreieck Deutschland-Schweiz-USA“.

Eine Tätigkeit, die einige Euro, Franken oder Dollar einbringen dürfte. Immerhin leistet sich das Schweizer Ehepaar die Villa Kampffmeyer in Potsdam mit einem Wert von mehr als 10 Millionen Euro. Die luxuriöse Residenz mit Blattgold an den Wänden wird gemietet – zu Gunsten der illustren Gesellschaft, die schon im Botschafterhaus ein und aus gegangen ist. Borer: „Wir werden dort weiter den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zirkel pflegen, den wir hier aufgebaut haben.“ Anders gesagt: Die Party geht weiter.

Shawne Borer-Fielding schlüpft vielleicht derweil, da sie nicht mehr die Botschaftergattin darstellen muss, in eine andere Rolle: Sie habe Angebote für eine TV-Mini-Serie in den USA und auch aus Deutschland bekommen, sagt sie. Wenigstens eines dürfte sie für ihre mögliche Hollywood-Karriere in Berlin gelernt haben: den Umgang mit der Yellow Press. ROT/FOTO: AP