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Zum Amoklauf von Erfurt kommentiert die Berliner Morgenpost: Das Ereignis lässt die Menschen nicht nur entsetzt, sondern auch ratlos zurück. Seit einiger Zeit nehmen die Morde an Schulen zu. Hilflose Sätze von Politikern, dass alles geschehen müsse, damit sich solche Ereignisse nicht wiederholen, befriedigen nicht mehr. Um die Gewaltbereitschaft einzudämmen, müssten mehrere Dinge geschehen. Eltern müssten sich mehr um ihre Kinder kümmern; der Inhalt von Fernsehprogrammen und Computerspielen müsste überdacht werden, schließlich müsste der Zugang zu Waffen – auch in Sportvereinen – entschieden erschwert werden.

Die in Brüssel erscheinende La Dernière Heure / Les Sports meint: Erfurt war die weltweit dritte Schule innerhalb von sechs Jahren, die Schauplatz eines Blutbades geworden ist. Jedesmal läuft es nach dem gleichen Muster ab: Ein Verstörter – häufig im jugendlichen Alter – dringt in eine Oberschule ein, zielt auf alles, was sich bewegt, und bringt sich dann selbst um. Vor zwei Monaten gab es eine Schießerei in einer Schule in Freising. Drei Personen, darunter der Schulleiter, verloren damals ihr Leben. Belgien ist bisher verschont geblieben. Wir sind aber nicht abgeschirmt: Tausende von Schulen können nicht wie Kasernen geschützt werden.