Handel ohne Entwicklung

Exportsteigerung der Entwicklungsländer liegt oft an den niedrigen Löhnen dort – und führt nicht zu Wohlstand

BERLIN taz/rtr ■ Der stark gestiegene Anteil der Entwicklungsländer an den weltweiten Exporten hat sich nicht in einem Wohlstandszuwachs niedergeschlagen. Zu diesem Ergebnis kommt der Jahresbericht der UN-Organisation für Handel und Entwicklung (Unctad). „Die Entwicklungsländer sind viel stärker als früher eingebunden in die weltweite Arbeitsteilung“, erklärte der Unctad-Wirtschaftsexperte Heiner Flassbeck gestern.

Mit einer Wachstumsrate von 11,3 Prozent im Jahr seit Anfang der 80er-Jahre sind die Exporte der Entwicklungsländer überduchschnittlich schnell gewachsen. Ihr Anteil an High-Tech-Exporten stieg um 10 Prozentpunkte auf 30,2 Prozent. Dahinter steht laut Flassbeck aber, dass viele Entwicklungsländer wegen ihrer Lohnkostenvorteile einzelne Produktionsschritte ausführen – etwa in der Chipherstellung –, ohne dass dies als Ausweis für einen generell höheren Entwicklungsstand gelten könne. KK