piwik no script img

Mehr Rente für DDR-Frauen

BERLIN/ LEIPZIG dpa/taz ■ Rund 650.000 Frauen, deren Ehe in der DDR geschieden wurde, können jetzt auf höhere Renten hoffen. Bis Ende des Jahres will die Bundesregierung eine Lösung finden, gab das Bundesarbeitsministerium bekannt. Bisher leben diese Frauen häufig unter dem Existenzminimum. Anders als in der Bundesrepublik sah das DDR-Rentenrecht weder Geschiedenen-Witwenrenten noch Versorgungsausgleich vor. Dieser wurde für die neuen Länder erst 1992 eingeführt. Bei der Rentenberechnung wurden deshalb die Frauen benachteiligt, die sich zwischen 1955 und 1991 von ihrem Partner getrennt hatten und etwa durch Kindererziehung nur lückenhafte Versicherungsansprüche erworben haben. Eine nachträgliche Änderung wurde bislang mit der Begründung abgelehnt, Ostmänner müssten auf eine ungekürzte Rente vertrauen dürfen. Geschiedene Rentnerinnen im Westen haben monatlich rund 900 Euro zur Verfügung und liegen damit 16 Prozent unter dem Durchschnittswert aller allein stehender Frauen. Im Osten dagegen erhalten sie nur 750 Euro. Das sind 28 Prozent weniger. AH

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen