Weltstadt-Format
: Ikonen zum Denken
Zwei Künstlerinnen aus Weser-City kommen in New York groß raus

Bremer Künstlerinnen haben sich mit „Mixed Media Werken“ zu Starkult, Legendenbildung und Heiligenverehrung in New York vorgestellt – und viel Anerkennung geerntet. Eine Sprecherin des Goethe-Instituts an der Fifth Avenue nannte die fünfwöchige Ausstellung „Icons Modern“ (Moderne Ikonen) von Marikke Heinz-Hoek und Isolde Loock am Donnerstagabend einen „vollen Erfolg“.

Heinz-Hoek und Loock hatten das New Yorker Publikum mit einer Mischung aus Video- und Computerarbeiten, Fotografien, Xerographie, Ton und Texten herausgefordert. Sie wollten den Betrachtern eigene Denkprozesse abverlangen, erläuterte das Goethe-Institut. Unter anderem habe ein Video mit Ultraschallaufnahmen von einem „geklonten Kind im Mutterleib“ häufig schon vor Ort Diskussionen unter den Besuchern der Ausstellung entfacht.

Loock war es wichtig, zum Thema Stars die Verzerrung des Objekts im Auge der Anbeter zu zeigen. Sie streckte Aufnahmen ihrer Ikonen auf sechs Meter Länge, färbte sie und machte sie so auf den ersten Blick unkenntlich. Erst mit einem Blick von der Seite konnte der Betrachter das Motiv dann ahnen.

Loock wählte als Ikonen die Heilige Hildegard von Bingen aus dem 11. Jahrhundert, Marlene Dietrich, Greta Garbo und Madonna. Dagegen widmete sich Heinz-Hoek dem Phänomen Andy Warhol, der deutschen Sängerin Nico von Velvet Underground und der Sex-Ikone Marilyn Monroe.

Heinz-Hoek ergänzte ihre Videoskulpturen, Multiples und C-Prints mit „pseudo-dokumentarischen Relikten“ der Stars, Blusenknöpfen und Computerdisketten, einer handgeschriebenen Geschichte über den „Tag, an dem Marylin in Bremen war“. Noch kurioser: eine Plastikschachtel mit der Aufschrift „Andy Warhols Gallensteine“. dpa