das wetter: der zauberer (9)
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Der Zauberer stutzte. Sein Gichtfinger verharrte wie von selbst an einer Stelle in seinem Zauberbuch: „Gegen Warzen: Der Befallene achtet während der hl. Wandlung darauf, ob jemand spricht. Ist das der Fall, so streicht er über die Warzen und spricht: ‚Was ich seh, ist Sünd, was ich berühre, vergehe geschwind!’ Der unandächtige Schwätzer bekommt dann die Warzen.“ Der Zaubererer jubelte: „Ei, heißa! Da hab ich doch ein Mittel gefunden!“ Er sprang auf und ab, als wäre er wieder 25 Jahre alt. Erst nach und nach kam er wieder zur Besinnung. „Was zum Teufel ist eine ‚hl. Wandlung’, was zum Teufel soll das sein?“, fragte er sich. Er beschloss, seinen Diener, den Frosch Erno, auszusenden, um im Königsreich herauszufinden, was eine „hl. Wandlung“ sei. Erno rief aufgebracht: „Was? Bei diesem Wetter jagt man doch keinen Frosch vor die Tür!“. Denn es regnete noch immer in Strömen, und die Prinzessin fragte ungeduldig: „Wird das noch lange dauern? Der Morgen graut, und ich soll heute heiraten!“