kellers randspur
: Sonntag

Erweckungserlebnis

„Das Erwachen der Sphinx“

In Mike Newells wohl erfolgreichsten Film gab es vier Hochzeiten und einen Todesfall, hier aber scheint das Zahlenverhältnis eher andersherum. 1952 scharrt Charlton Heston nahe Luxor im ägyptischen Wüstensand und entreißt ihm die Gebeine der Pharaonin Kara, die sich für ihr Alter recht gut gehalten hat und auch gleich lebenslustig Charltons im selben Moment zur Welt kommende Tochter in Besitz nimmt. Die Seelenwanderung bleibt vorerst unentdeckt, bis die Kleine ihren 18. Geburtstag feiert. Nun aber wird es Zeit, den Exorzisten zu rufen …

(20.15 Uhr, Kabel 1)

Vollrausch

„Der Höllentrip“

Man kann es Drew Barrymore nicht verdenken, dass sie in jungen Jahren verhaltensauffällig wurde, nachdem sie schon in zartem Kindesalter an durchgeknallten Filmen wie diesem mitwirkte. Nach einem Roman von Paddy Chayefski, der unter Pseudonym auch das Drehbuch verfasste, ließ Regie-Exzentriker Ken Russell seinen Hauptdarsteller William Hurt in der Rolle des Wissenschaftlers Eddie Jessup mit Isolationstanks und unerforschten indianischen Drogen experimentieren. Die voller Faszination erfahrenen und von Russell wahrlich rauschhaft inszenierten Halluzinationen führen bald zu fatalen Auflösungserscheinungen. Trotzdem geht Jessup das Risiko immer wieder ein, denn er wähnt sich auf der Spur des menschlichen Urwissens … Reales Vorbild für die Figur des Eddie Jessup war nicht, wie bisweilen geäußert, der notorische Drogenexperimentator Timothy Leary, sondern der im vergangenen Jahr verstorbene Arzt, Psychologe und Verhaltensforscher John Lilly.

(0.25 Uhr, Kabel 1)

Wahlkampf

„Universal Fighter“

Der Film zum bevorstehenden Wahlspektakel: Jeff Speakman, der über den Kampfsport auf die Leinwand fand, tut sich als Wahlkampfleiter eines auf der rechten Flanke spielenden Senators hervor, bis ihm aufgeht, dass der Politdesperado nichts Gutes im Schilde führt. Da aber auch in der Politik Grundkenntnisse in asiatischen Kampfsportarten heuer unerlässlich sind, renkt unser Mann die Angelegenheit brav wieder ein. Auffällig an der Schundproduktion ist allein, dass sich auch William Shatner und Chris Lemmon dafür hergaben. Vater Jack hätte seinem Spross dafür mal gehörig die Ohren langziehen sollen.(1.30 Uhr, RTL 2)

Maschinenstürmer

„Roboforce“

Tausendsassa Tsui Hark wirkt in Hongkongs Filmindustrie als Regisseur, Autor, Produzent. Zum Unwillen der von ihm beschäftigten Regisseure fällt es ihm schwer, sich von Dreharbeiten fernzuhalten. Bei David Chungs Comic-haftem Science-Fiction-Abenteuer brachte er Spar- und Kontrollzwang unter einen Hut und übernahm kurzerhand eine Rolle. Im Film heißt er international verständlich „Whisky“ und gehört einer Gangsterbande an, die mit Hilfe martialischer Roboter eine ganze Stadt tyrannisiert, ist aber bereits auf dem Wege der Besserung. Gelegenheit dazu ergibt sich, als der Polizist Loony (John Sham) Maßnahmen gegen den verbrecherischen Technikclub ergreift und von Whisky Unterstützung angeboten bekommt.

(2.15 Uhr, Kabel 1)