Deutsche bezahlen Wembley-Stadion

Stätte des berüchtigten Tors von 1966 wird mit WestLB-Geld umgebaut. Sündhaft teures Projekt

BERLIN taz ■ Die Westdeutsche Landesbank ist als einziger Bieter für den Neubau des britischen nationalen Fußballstadion von Wembley übrig geblieben. Die britische Football Association will das alte Stadion für 715 Millionen Pfund (1,15 Milliarden Euro) durch eine neue Arena mit 90.000 Sitzen ersetzen.

Die britische Barclays Bank hatte ihre Bewerbung vergangenen Woche zurückgezogen. Laut der Financial Times will sich die WestLB mit 400 Millionen Pfund beteiligen. Der Fußballverband hatte Schwierigkeiten, überhaupt eine Finanzierung für das teure Projekt samt neuen Verkehrsanschlüssen in Nordwest-London zustande zu bekommen. Fans aus dem Norden waren eher für ein Nationalstadium in Birmingham.

1966 war das englische Fußballteam mit einem 4:2-Sieg über Deutschland in Wembley Weltmeister geworden. Dabei gab es das berühmte Tor zum 3:2, als der Ball von der Unterseite der Querlatte hinter die Linie sprang und dann wieder heraus. Der Schiedsrichter hatte das Tor erst auf Anzeige des Linienrichters gegeben. 30 Jahre später gewann die deutsche Elf ebenfalls in Wembley die Europameisterschaft, nachdem sie zuvor die englische Mannschaft aus dem Turnier geworfen hatte. REM