Wo bleiben die Antworten?

betr.: „Hilfe aus einem Guss‘“ (Bundeskanzler will Sozial- und Arbeitslosenhilfe nach der Wahl zusammenlegen), taz vom 24. 4. 02

Auch ich bin für eine Straffung von Verwaltungsarbeit, doch Maßnahmen dürfen nicht zu Belastungen einer Bevölkerungsgruppe führen, die sich wenig wehren kann. Wo sind hier die Lobbyisten in den Parlamenten?

Es ist nicht geklärt, wie weit in Zukunft Familienangehörige zur Zuzahlung herangezogen werden können. Brauchen die Angehörigen von Sozialhilfeempfängern dann keine Zuzahlung mehr leisten? Oder werden die Angehörigen vom Empfängern der Arbeitslosenhilfe zur Kasse gebeten (was bisher nicht der Fall war)?

In der Praxis bedeutet das, Eltern im Rentenalter müssen für ihre lange im Berufsleben gestandenen Kinder, die arbeitslos werden, finanziell aufkommen! Oder Kinder, die wenige Jahre im Berufsleben stehen, müssen zum Lebensunterhalt der Eltern, die aus Altersgründen (ab 45 Jahren evtl.) nicht mehr vermittelbar sind, beitragen?

Wo bleiben die Antworten? Die Aussage des Bundeskanzlers vergrößert die vorhandene Unsicherheit. Und die Bundesregierung wird weiter an Sympathie verlieren, während die Opposition populistisch glänzen kann. FRIEDEL OELRICHS, Oldenburg