Liberaler Super-Gau

Opposition und GEW reagieren empört auf geheime Senatspläne. SPD legt Lange den Rücktritt nahe

Das Bekanntwerden des geheimen Protokolls der Senatsklausur hat bei den Oppositionsparteien und den Gewerkschaften für empörte und wütende Reaktionen gesorgt. Die bildungspolitische Sprecherin der GAL, Christa Goetsch, sprach im Zusammenhang mit den Stellenstreichungen für LehrerInnen von einem „Super-Gau für die Schulen“. Ihre Kollegin von der SPD, Britta Ernst, stellt Bürgermeister Ole von Beust die Frage: „Wie lange wollen Sie diesen Bildungssenator noch stützen?“

Ernst nennt die Senatspläne „ungeheuerlich“. Ebenso ungeheuerlich sei es, dass Lange dies bei der Pressekonferenz über die Ergebnisse der Klausurtagung verschwiegen habe. Bildungssenator Rudolf Lange höhle die Bildung der Stadt aus. Der stellvertretende Fraktionschef Ingo Egloff mutmaßte, „der Senat versucht unangenehme Wahrheiten offenbar geheim zu halten“, und auch Parteichef Olaf Scholz sprach von „Geheimplänen und Gemauschel“.

„Der Senat versündigt sich an den SchülerInnen in Hamburg“, fährt auch Goetsch schweres Geschütz gegen den Konteradmiral auf. Es drohe die „Zerstörung aller bildungspolitischen Reformen“, Lange und von Beust hätten die Öffentlichkeit bewusst hinters Licht geführt.

Das sieht die neue Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW, Stephanie Odenwald, genauso. Sie sprach von einer „bewussten Täuschung“ und einer „Erschütterung des Schulwesens in seinen Grundfesten“. Unverhüllt drohte sie dem Senat mit massiven Protesten: „Die Eltern werden ihre Fassung schnell verlieren, wenn sie erfahren, wie die Zukunftschancen ihrer Kinder verspielt werden.“ AHA