GEW: Ab Montag wird gestreikt

■ Bremer Lehrer mucken auf und bitten Eltern um Verständnis

„Am Montag geht's los“, sagt Michael Mork, der neue Geschäftsführer der Bremer Lehrer-Gewerkschaft GEW. In der kommenden Woche, so hat die Tarifkommission der GEW am Montag beschlossen, sollen „punktuell“ und „regional begrenzt“ Streiks der angestellten LehrerInnen stattfinden. Wo, das wird nicht verraten.

Seit November 2001 steht die Tarifforderung der GEW, mit Hilfe einer „Bewährungsaufstiegs“-Zulage das Gehaltsgefälle zu verbeamteten Lehrern auszugleichen. Seit November wartet die GEW auf ein Angebot der Arbeitgeberseite. „Mit dem Bildungssenator haben wir derzeit gar keinen Kontakt“, räumt Wolfgang Bielenberg, der Leiter der Tarifkommission, ein. Auch nicht mit dem für Tarifverhandlungen zuständigen Finanzsenator. Aus der Zeitung hat die GEW derweil erfahren, dass Hartmut Perschau die Tarifkomission deutscher Länder (TDL) mobilisiert hat. Sie hat dem Verdi-Vorsitzenden per Brief mitgeteilt, dass die Arbeitgeber die Tarifforderung der Bremer GEW für rechtswidrig halten. Die TDL ist der Arbeitgeber-Verhandlungspartner für den Bundes-Angestelltentarif BAT. Der Verdi-Chef hat auf den Brief offenbar nicht reagiert, Verdi Bremen/Niedersachsen unterstützt die GEW.

„Wir sind jederzeit gesprächsbereit“, versichert GEW-Verhandler Bielenberg derweil und bittet die Eltern „um Verständnis“. Wie bei „allen Sozialberufen können die Lehrer nicht Maschinen bestreiken“, sagt Bielenberg. Für den Arbeitgeber wird es nur fühlbar, wenn es für die Schüler fühlbar wird. Nachdem die Arbeitgeberseite sechs Monate lang die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit nicht ernst genommen hat, „können wir aber nicht anders“, betont der GEW-Mann.

Zuletzt hatte der Senat für 32 angestellte Schulleiter, die weniger verdienen als ihre verbeamteten Jung-Lehrer, eine Ausnahme erreichen wollen. Zuständig dafür ist eine „Unabhängige Stelle“, die aus je drei Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zusammengesetzt ist. Vorsitzender ist der Präsident des Rechnungshofes, Lothar Spielhoff. Mit 4 gegen 2 Stimmen hat diese Kommission eine Sonderbehandlung der Schulleiter abgelehnt. Offenbar haben also nicht einmal alle drei Senatsvertreter als Arbeitgeber-Seite für die Sonderregelung gestimmt. K.W.