Nordkoreaner in US-Konsulat

PEKING ap ■ In das US-Konsulat der chinesischen Stadt Shenyang hat sich am Donnerstag ein weiterer Nordkoreaner geflüchtet. Zwei Bürger des kommunistischen Landes halten sich bereits seit Mittwoch dort auf, wie eine US-Diplomatin erklärte. Alle drei überwanden den Angaben zufolge die Mauer der US-Vertretung in der nordostchinesischen Stadt.

US-Diplomaten und Vertreter der chinesischen Regierung stünden deswegen in Kontakt, hieß es. Es sei stets die Auffassung der USA gewesen, dass geflüchtete Nordkoreaner nicht zurück in ihre Heimat gesandt werden sollten, weil ihnen dort Verfolgung drohe, sagte ein Sprecher der Botschaft in Peking.

In den vergangenen zwei Monaten sind bereits 28 Nordkoreaner in westliche Botschaften geflüchtet; alle durften schließlich über Drittländer nach Südkorea reisen. Dort erhalten Bürger aus dem kommunistischen Norden sofort einen Wohnsitz und Finanzhilfen. Die chinesische Regierung hat sich gegenüber Nordkorea vertraglich verpflichtet, dessen Staatsbürger wieder zurückzuschicken. Als Folge der jüngsten Fluchtwelle haben die chinesischen Behörden in den vergangenen Tagen die Sicherheitsvorkehrungen vor diplomatischen Vertretungen deutlich verschärft.