Eine Reise in die Unsicherheit

Der palästinensische Künstler Taysir Batniji stellt in der Galerie K & S aus

Taysir Batniji: „Voyage impossible“, bis 1. Juni, Galerie K & S, Linienstraße 156

Der Künstler Taysir Batniji ist ein Beobachter dessen, was ihn in seiner Heimatstadt Gaza umgibt. Seine Kommentare zum politischen Geschehen beschränken sich auf die Perspektive eines verunsicherten Bewohners von Gaza. Die Informationen, die er in seinen Arbeiten transportiert, erscheinen oft verschleiert. Wie zum Beispiel die fast bis zur Unkenntlichkeit geschwärzten Fotos von Slogans, Wandschriften, Bildern von Toten der Intifada.

Batniji zeigt in der Ausstellung keine Lösung und somit keine Schuldigen. Vielmehr spiegelt er die Verletzungen und Hilflosigkeit wieder, denen die Menschen in den palästinensischen Gebieten ausgesetzt sind. In dem Video „Gaza – Journal Time“ beschreibt der palästinensische Künstler die Brutalitäten eines Lebens im Kriegsgebiet mit sensiblem Nachdruck: Die Betrachter sehen Alltagsbilder, die der Stipendiat der Akademie Schloss Solitude in den Straßen und auf den Märkten der Stadt eingefangen hat. Stillleben farbenfroher, mitunter traditionell anmutender Szenen aus dem Alltag werden von unregelmäßig aufblitzenden, bewegten Videosequenzen wabernden Fleisches unterbrochen. Um welche Art von Fleisch es sich handelt, ist nicht bedeutsam. Was bleibt, ist die Erinnerung an ein Bild. Von Rohheit und Brutalität, wie ein Trauma, das sich in das Gedächtnis frisst. Bei aller Verwirrung und Unsicherheit die Batnijis Arbeiten ausdrücken, entsteht nicht der Eindruck von Hoffnungslosigkeit. Seine Sicht bleibt optimistisch gefärbt, frei von Ideologien und Versprechungen. LFI