Derby bleibt Derby bleibt Derby...

...bleibt Derby. Beim Aufeinandertreffen der besten Amateurteams Hamburgs entscheidet der HSV zwei Spieltage vor Ende der Saison die Oberliga-Meisterschaft mit einem 2:0-Erfolg über den FC St. Pauli wohl für sich

von OKE GÖTTLICH

Klaus Lage wäre ein Spezialist für Analyse der Saison des FC St. Pauli gewesen. Das gilt sowohl für die Profis, wie auch für die weniger gut bezahlten braun-weißen Kicker aus der Oberliga. „Tausend mal berührt, tausendmal ist nichts passiert,“ quakte Lage vor Jahrzehnten durch sämtliche Radioempfänger. Ebenso schmachtend wie Lange die Sehnsucht nach Liebe formulierte, dürften die Fans des FC St. Pauli im Volkspark auf den ersten Erfolg im vierten Aufeinandertreffen der ewigen Kontrahenten gewesen sein. Nach den niederschmetternden Niederlagen in der Bundesliga, sowie im Amateur-Hinspiel (5:1 für die Amateure des HSV) sollte endlich ein Sieg herausspringen.

Nach 16 Spielen ohne Niederlage reisten die Gäste vom Kiez auch mit geschwollener Brust in den Volkspark. Nachdem St. Paulis Sturmtalent Philip Albrecht noch vor dem Spiel als Amateurspieler des Jahres ausgezeichnet wurde, kannte das Selbstbewußtsein der St. Pauli-Anhänger kaum Grenzen. BESTER Stürmer der Liga, war richtigerweise – Albrecht erzielte in 32 Spielen 32 Treffer – auf einem Transparent zu lesen, doch war dies eine offensichtliche zweideutige Spitze in Richtung des unter St. Pauli-Fans verhassten HSV-Stürmer Marinus Bester.

Also begann St. Pauli das Spiel mutig und erspielte sich zwar ansehnliche, aber weniger erfolgreiche Tormöglichkeiten auf des Gegners Platz. Kurz vor dem Halbzeitpfiff verschätzte sich St. Paulis Abwehrreihe bei dem Versuch eine Abseitsfalle zu basteln und ermöglichten der HSV-Profi-Leihgabe Kim Christensen das 1:0. Kurz nach der Pause erhöhte Dennis Tornieporth auf 2:0 und zog St. Pauli den letzten Stachel.

HSV-Coach Stefan Böger erkannte zwar den „großen Schritt“ seiner Mannschaft in Richtung Meisterschaft, die ein Relegationsspiel gegen den Meister aus der Oberliga Niedersachsen/Bremen um den Aufstieg in die Regionalliga bedeuten könnte.