Die Würde des Menschen

Auf der Suche nach dem besonderen Antlitz jenseits der westlichen Industriekultur

Nicht das Zusammentreffen verschiedener Kulturen auf einem Raum ist Thema dieser Ausgabe, sondern die besondere Qualität des Menschlichen, über den Raum – die Erde – verteilt. Günter Pfannmüller und Wilhelm Klein haben in einem mehrjährigen Projekt Kulturen besucht, die „statistisch am wenigsten modern“ sind. Nicht auf der nostalgischen Suche nach der verlorenen goldenen Zeit, sondern um sich frei zu machen von den bekannten Bildwelten des Westens.

Ziel ihrer Reisen waren Myanmar, Thailand, Äthiopien und Indien. Das Ergebnis sind Bilder „vom ewigen Antlitz der Menschheit“, wie die Autoren etwas pathetisch formulieren. Tatsächlich gehören die Abgebildeten solchen Stämmen oder Kulturen an, die nicht nach dem abendländischen Prinzip der Entwicklung leben – auch wenn sie sich gern moderner Waffen bedienen, sofern sie sie bekommen.

Die besondere Qualität der Fotos liegt in der Aufnahmesituation. In einem stes mitgeführten Studio werden die Menschen vor Ort mit gleichmäßigem Licht fotografiert: „In dieses Licht getaucht erscheint die porträtierte Person von ihrer physischen Umgebung losgelöst, während eine geringe Tiefenschärfe, die auf den Augen liegt, einen Wesenszug verschärft, der das Physische transzendiert.“

Beeindruckende Bilder von einer beeindruckenden Spezies.

MAHA

Günter Pfannmüller (Fotografien) und Wilhelm Klein (Essays): „Unantastbar. Von der Würde des Menschen“. Verlag Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2002, 144 Seiten mit 122 Farbfotos, 30 €