Ein Drittel mehr Gewinn für Toyota

Die japanische Autoindustrie scheint aus der Krise zu kommen. Selbst Mitsubishi meldet schwarze Zahlen

BERLIN taz ■ Mit Autos lässt sich immer noch gut Geld verdienen – auch in einer Rezession wie in Japan. Gestern präsentierte nach Honda und Nissan nun auch Toyota Rekordzahlen für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr. Sogar das DaimlerChrysler-Sorgenkind Mitsubishi meldete sich in der Gewinnzone wieder.

Dabei überwand Toyota mit 1,12 Billionen Yen (rund 9,6 Milliarden Euro) als zweites japanisches Privatunternehmen überhaupt nach dem Mobilfunkkonzern NTT die Billionengrenze und fuhr das beste Betriebsergebnis seiner Firmengeschichte ein. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um knapp ein Drittel. Der Gewinn nach Steuern und Zinsen betrug 615,8 Milliarden, der Umsatz 15,1 Billionen Yen.

Mitsubsihi erwirtschaftete immerhin ein Betriebsergebnis von 40,2 Milliarden Yen und einen Nettogewinn von 11,3 Milliarden Yen – den ersten Gewinn seit drei Jahren. Im Vorjahr hatte das hoch verschuldete Unternehmen noch einen Rekordverlust von 278 Milliarden Yen verbucht.

Der frühere DaimlerChrysler-Manager Rolf Eckrodt, der im Juni die Konzernführung bei Mitsubishi übernimmt, machte das von DaimlerChrysler verordnete Kostensenkungsprogramm für die Wende verantwortlich. In dessen Rahmen hatte Mitsubishi seit 2000 unter anderem 12 Prozent seiner Stellen gestrichen.

Beide Unternehmen profitierten zudem vom schwachen Yen, der den Autoexport ankurbelte. In den USA erreichte Toyota so vor allem dank eines guten Geschäftes mit Luxusfahrzeugen wie dem Lexus erstmals einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent. In Japan deckte das Unternehmen bereits 42,2 Prozent des Marktes ab. Auch in Europa legte Toyota zu, in Deutschland sogar als einziger der großen japanischen Autobauer.

Weiter Fuß fassen will das Unternehmen hier durch eine strategische Partnerschaft mit BMW: Sie wollen Dieselmotoren für den BMW Mini bauen, so gestern die Firma. Ab 2003 sollen jährlich 10.000 bis 20.000 Stück zunächst von Japan und später von Toyota Frankreich aus in das BMW-Werk in Exeter gehen.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten beide Unternehmen weiterhin schwarze Zahlen. Toyota-Vizechef Ryuki Araki sprach von einem Ziel von 550 Milliarden Yen Nettogewinn, Mitsubishi will auf 38 Milliarden kommen. BEATE WILLMS