Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly

„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt. Regisseur Ron Howard versteht es bei seiner cleveren Inszenierung mit visuellen Kunstgriffen die Denkprozesse des Genies zu verdeutlichen und eine Balance zwischen Kopf und Herz herzustellen.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CinemaxX OL, Cinestar,

Ali Zaoua Frankreich/Marokko 2000, R: Aabil Ayouch, D: Mounim Kbab, Said Taghmaoui

"In der Eingansszene erzählt Ali von seinen Träumen: Er möchte gern zur See fahren. Er hat gehört, dass es da eine Insel gibt, auf die zwei Sonnen gleichzeitig scheinen. Da möchte er gerne hin und glaubt, in Wirklichkeit ein Prinz zu sein. Eine Szene später wird Ali schon von einem Stein tödlich getroffen, und der Film erzählt nun davon, wie Kwita, Omar und Boubker versuchen, ihrem Freund ein Begräbnis zu verschaffen, das eines Prinzen würdig ist. Zwei Jahre lang hat Regisseur Nabil Ayouch mit Straßenkindern in Casablanca an 'Ali Zaoua' gearbeitet. Glücklicherweise vermeidet der Film alle sozialarbeiterischen, um Mitleid heischenden Attitüden. Es ist ein Film über Kinderfreundschaften, in dem man manchmal meint, die Gesichtszüge der Mitglieder hiesiger Jugendbanden wiederzuerkennen.“ (taz) Kino 46

Alles wegen Paul Deutschland/Indien 2000, R: Angelo Colagrossi, D: Janette Rauch, Tina Choudhary

„Eine energische Düsseldorfer Börsenmaklerin fliegt nach Indien, um dort nach ihrem verschwundenen Bruder zu fahnden. Die Aktion erweist sich jedoch als Finte, um sie auf seine Hochzeit mit einer Inderin locken zu können. Dilettantisch inszeniertes, mit linkischen Dialogen versehenes und von einer ,Laienspielschar' dargestelltes ,Selbstfindungs-Road Movie', das mehr über den Zustand der deutschen Fördergremien als über die Begegnung mit fremden Kulturen aussagt.“ (filmdienst) City

Asterix & Obelix: Mission Kleopatra Frankreich/Deutschland 2002, R: Alain Chabat, D: Gérard Depardieu, Christian Clavier

„Der Versuch, dem bieder abgefilmten Asterix-Comic durch aktuelle Anspielungen parodistische Relevanz zu verleihen, erschöpft sich in den üblichen TV-Comedy-Kalauern. So wirkt der bisher teuerste französische Film trotz allen Aufwands billiger als mancher Sandalen-B-Film.“ (Der Spiegel) CineStar

B

Bandoneón – Eine Reise in den Tango Deutschland 1999, R: Rolf Lambert

„Anhand von Texten, Interviews und der einzigartigen Musik des Bandoneóns wird die Reise dieses Instruments nachgezeichnet: Am Ende des 19. Jahrhunderts erreicht es im Gepäck von deutschen Emigranten Buenos Aires, wo es den Tango kennenlernt und Weltruhm erlangt. Es wird zur melancholischen Stimme Argentiniens, zum Atem des Tangos, zu seiner Seele.“ (filmhaus.polyfilm.at) Kino 46

Beijing Bicycle China/Frankreich 2001, R: Wang Xiaio-Shuai, D: Cui Lin, Li Bin

„Guel ist entschlossen, es in Peking zu etwas zu bringen. Ein Kurierdienst stellt ihm ein Rad zur Verfügung, das ihm jedoch gestohlen wird. Der Gymnasiast Jian wird es kaufen und für sein größtes Glück halten: Nur mit einem Fahrrad kann Jian mit seinen reichen Mitschülern mithalten. Als Guel sein Rad durch einen Zufall wiederentdeckt, entbrennt ein Kampf, der symptomatisch für die veränderte Gangart in der chinesischen Boomtown ist: Die Lebensgrundlage des einen ist dem anderen als Statussymbol unentbehrlich. Weit entfernt von Schuldzuweisungen, doch mit schonungsloser Folgerichtigkeit, erzählt „Beijing Bicycle“ von einem Leerlauf der Gefühle, der nichts als Zerstörung hinterlässt.“ (tip) Cinema

Bella Martha Deutschland 2001, R: Sandra Nettelbeck, B: Martina Gedeck, Sergio Castellitto

„Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. Sandra Nettelbeck setzt in ihrem ersten Kinofilm auf Sinnlichkeit und ihre charismatische Hauptdarstellerin Martina Gedeck, die sich mit Bravour durch den Film kocht.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, Wall-Lichtspiele OL

Berlin is in Germany Deutschland 2000, R: Hannes Stöhrm, D: Jörg Schüttauf, Julia Jäger

„Im Brandenburger Knast erlebt Martin Schulz die Wende. Als er elf Jahre später entlassen wird, ist nichts mehr so, wie es war. Die Frau lebt mit einem anderen, die Freunde sind weg, und arbeit findet Martin auch keine. Das Spielfilmdebüt begeistert durch haldwerkliche Sorgfalt und einen sensationellen Hauptdarsteller.“ (tip) Gondel

The Big Sleep USA 1946, R: Howard Hawks, D: Humphrey Bogart, Lauren Bacall / Originalfassung mit Untertiteln

„Humphrey Bogart ist Raymond Chandlers Marlowe in diesem gewitzten, unglaublich komplizierten Thriller. Sie werden selbst nach der Auflösung den Plot nicht entwirren können, aber es sind die Dialoge und die Unterhaltsamkeit der einzelnen Szenen, die diesen Film ausmachen. Die Action ist kompakt und schnell, und Hawks trifft Chandlers düstere Atmosphäre genau. Die Filmfiguren sind ein Ansammlung von kultivierten Monstern: Erpresser, Pornografen, apathische Töchter der feinen Gesellschaft (Lauren Bacall und Martha Vickers sind ein erstaunlich verwöhntes Schwesternpaar, die letztere saugt an ihrem Daumen), Drogensüchtigen, Nymphomaninnen (die brünette Dorothy Malone verführt den Helden in Rekordzeit) und Mördern. Howard Hawks inszenierte all dies so gut, dass Sie sogar die Tatsache genießen können, dass, wie er sagte ,weder der Autor, noch der Drehbuchschreiber und auch ich nicht wussten, wer wen umgebracht hat.'“ (Pauline Kael) Kino 46

Blade II USA 2002, R: Guillermo Del Toro, D: Wesley Snipes, Kris Kristofferson

„Vampirjäger Blade muss sich bei seinem zweiten Auftritt mit seinen Erzfeinden, den Vampiren, verbünden, denn eine neue Spezies der Blutsauger macht auch vor der eigenen Gattung nicht Halt. Mehr Action- als Horrorfilm, setzt diese Fortsetzung ganz auf Rasanz, wobei mit Donnie Yen auch ein erfahrener Kampfchoreograf zur Verfügung stand. Einen ruhenden Pol bietet immerhin Kris Kristofferson als Blades Menthor.“ (tip) CinemaxX, Passage BHV, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL

Britney Spears – Not a Girl USA 2002, R: Tamara Davis, D: Britney Spears, Dan Aykroyd

„Britney Spears in ihrer ersten großen Filmrolle. Passend zu ihrem Image darf sie dabei ein unschuldiges Mädchen mimen, das sich auf der Zwischenstufe vom Teenager zur Frau befindet. Die junge Poplady hält eindeutig die Zügel in der Hand und bestimmt mit ihren großen, schüchternen Augen wo es langgeht. Britney, das brave Mädchen von nebenan – ganz ohne Ecken und Kanten. Und genau da liegt das Problem. Der gesamte Roadtrip läuft gemütlich vor sich hin. Alles passiert ganz beiläufig. Sei es der Schulabschluss, der Gewinn eines Karaoke-Wettbewerbs oder der erste Sex. Die Fangemeinde wird es verschmerzen.“ (film.de) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Die Buddenbrooks Deutschland 1959, R: Alfred Weidenmann, D: Liselotte Pulver, Hansjörg Felmy

„Verfilmung des Thomas-Mann-Romans vom Verfall der Lübecker Patrizierfamilie Buddenbrook in den Zeitläuften des 19. Jahrhunderts. Achtbare Einzelleistungen, aber weder Erfüllung der Dichtung noch ein bedeutender historischer Gesellschaftsfilm, vielmehr eine beachtliche Kinounterhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis

D

D-Tox USA 2000, R: Jim Gillespie, D: Sylvester Stallone, Tom Berenger

„Dies sollte Stallones bisher smartester Schachzug werden. Ein Actionthriller zwar, aber mit psychologischer Finesse und dramatischer Komponente. Leider ist ,D-Tox' jedoch ein unfreiwillig komisches Kammer-Gemetzel voller dämlicher Dialoge, kruder Wendungen und miserabel getimten Spannungsmomenten.“ (Cinema) City

E

Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordin

„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mitvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Kjell Bjarne. Nach zwei Jahren werden die beiden Jungs ,ins echte Leben' entlassen. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman' erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist. Er und der ebenfalls hervorragend authentische Sven Nordin bringen die Zuschauer dazu, mit ihnen zu lachen, zu leiden und ihre Ängste als das zu nehmen, was sie sind: große, hinderliche Gesteinsbrocken auf dem Weg zur Normalität. Der ursprünglich als Theaterstück konzipierte Film war in Norwegen der Kinohit des Jahres 2001 und wurde für den Oscar als ,bester ausländischer Film' nominiert.“ (film.de)Filmstudio, Casablanca OL

Enigma Großbritannien 2000, R: Michael Apted, D: Dougray Scott, Kate Winslet

Der zweite Weltkrieg wurde auch mit Buchstabenrätseln gewonnen. In Bletchley Park nahe London gelang es einer Reihe von skurrilen Hochbegabten, den ,Enigma'-Geheimcode der deutschen Streitkräfte zu knacken. Davon erzählt dieser raffiniert konstruierte Agententhriller, der von der angenehm muffig/britischen Atmosphäre her noch am ehesten an die frühen Hitchcock-Klassiker wie „Eine Dame verschwindet“ und „39 Stufen“ erinnert. (hip) City

E.T. – Der Außerirdische USA 1982/2002, R: Steven Spielberg, D: Henry Thomas, Drew Barrymore

„Happy Birthday E.T.! Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag kehrt der knuddelige Außerirdische frisch restauriert und in verlängerter Fassung in die Kinos zurück. Mit erstaunlich klarer Optik und digital überarbeitetem Soundtrack erstrahlt Steven Spielbergs rührseliger Klassiker in vollkommen neuem Glanz. Aber wenn wir ehrlich sind, wirkt der Film aus heutiger Sicht schon etwas antiquiert. Ob die Videoclip geprägte Jugend genauso viele Tränen vergießen wird, wie dereinst ihre Eltern, ist jedenfalls fraglich.“ (film.de) CineStar, CinemaxX DEL

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) City

From Hell USA 2001, R: Albert & Allen Hughes, D: Johnny Depp, Heather Graham / Originalfassung ohne Untertitel

„Wer war Jack the Ripper? Dieses Frage beschäftigt Kriminalisten seit über 100 Jahren. Basierend auf einem Comic von Allen Moore präsentieren die Zwillingsbrüder Hughes ihre eigne Interpretation der Legende. Ein optisch wie inhaltlich schaurig brillantes Filmerlebnis, das die Nerven seiner Zuschauer nachhaltig strapaziert.“ (film.de) City

H

Hardball USA 2001, R: Brian Robbins, D: Keanu Reeves, Diane Lane

„Ein ganz tiefer Griff in die Klischeekiste: Spielsüchtiger, sich selbst und die Menschen hassender Kerl wird von einem väterlichen Freund gezwungen, ein Baseballteam aus lauter Zehnjährigen zu coachen. Da die kleinen Sportler allesamt schwarz sind und in einer maroden Hochhaussiedlung zwischen Fixern, Huren, Dealern, Gangs und Killern aufwachsen, macht der muffelige Trainer Bekanntschaft mit dem wahren Leben, lernt Demut, Menschlichkeit, soziales Gewissen und Führsorge. Diese didaktische Geschichte hätte es schon schwer genug zu überzeugen, wenn sie mit Energie und Herzenswärme inszeniert wäre. Oder einen Hauptakteur hätte, der zumindest über Restbestände von Carisma verfügt. Da beides nicht zutrifft, ist dieses Dramolett ein Fall fürs Sonntagsmorgen-Fersehprogramm.“ (Cinema) CinemaxX

Harry Potter und der Stein der Weisen USA 2001, R: Chris Columbus, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„Dies ist ein heißblütiger Abenteuerfilm, tropfend von Atmosphäre, prall gefüllt mit dem Grausigen und dem Glanzvollen und überraschend treu dem Buch gegenüber. Vieles hätte schief gehen können, doch alles ging gut: Der Film von Chris Columbus ist ein hinreißender Klassiker, der einer Geschichte gerecht wird, die eine wirkliche Herausforderung war. Der Roman von J. K. Rowling ist muskulös und voller Leben, und es bestand die große Gefahr, dass der Film alles zu nett und gemütlich glattbügeln würde. Tut er aber nicht! Wie ein ,Indiana Jones' für ein jüngeres Publikum, erzählt er ein tolles Märchen voller phantastischer Abenteuer, wo bunte und exzentrische Charaktere sich abwechseln mit erschreckenden Gefahren wie einem dreiköpfigen Hund, einer Grube voller sich windender Ranken und einem zweigesichtigen Unsterblichen, der das Blut von Einhörnern trinkt. Schaurig, ja, aber nicht zu schaurig – gerade schaurig genug.“ (Roger Ebert)

City

Der Herr der Ringe – Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet. Inszeniert von Peter Jackson mit dem anmutigen Erfindungsreichtum, den man sich nach dessen ,Heavenly Creatures' erhoffen durfte, ist die ,Mittelerde' dieser Gefährten vibrierend lebendig. ,The Lord of the Rings' zeigt, welche Magie das Kino schaffen kann, wenn inspirierte Gefährten am Werke sind - und dabei mit unbegrenzt vielen Kesseln voller Gold arbeiten können.“ (Entertainment Weekly) CinemaxX, City, Casablance OL (OMU)

I

I am Sam USA 2001, R: Jessie Nelson, D: Sean Penn, Michelle Pfeiffer

„Narrensicher ist Sean Penn als geistig behinderter Vater, der vor Gericht um das Pflegerecht für seine kleine Tochter kämpft, für den Oscar nominiert worden. Doch bei aller Witzigkeit und wamrherzigen Ernsthaftigkeit ist „I am Sam“ rührseliger und verkitschter als „A Beautiful Mind“. Mit ihrer plakativen Botschaft über Vorurteile und wahre Elternliebe fliegt Regisseurin Nelson oft übers Kuckucksnest. Penns Wortwiederholungen und Zuckungen a la „Rainman“ sowie die neurotische Nervosität von Michelle Pfeifer als gestresste Star-Anwältin verstärkt Nelson noch mit hektischen Schwenks und Schnitten zwischen Doku und hipper Ästhetik.“ (Rolling Stone) CinemaxX, CinemaxX OL

Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge

„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen und Tiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred und sein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Schauburg, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

Im Zeichen der Libelle USA 2002, R: Tom Shadyac, D: Kevin Costner, Linda Hunt

„Dr. Joe Darrow (jammervoll: Kevin Costner) heilt in einem Hospital in Chicago an der Seite seiner schwangeren Frau Emily (Susanna Thompson). Leider stirbt sie bei einem humanitären Einsatz in Venezuela. Bald erreichen den Witwer allerlei kryptische Botschaften aus dem Munde todgeweihter Kinder, die offen sind fürs Überirdische. Der Film ist schiere, schamlose Spökenkiekerei.“ (taz) CinemaxX

Innocence – Erste Liebe, zweite Chance Australien 2000, R: Paul Cox, D: Julia Blake, Charles Tingweil

„Greis und Greisin entdecken in diesem kleinen Film des großen australischen Regisseurs Paul Cox ihre vor 50 Jahren eingeschlafene große Liebe neu und versuchen, sie trotz Ehemann und Zeichen der Zeit wieder zu beleben. Die Grandparents-in-Love sind so charmant wie überzeugend, die Rückblicke der Protagonisten flirren vor niedlich-sentimentaler Nachkriegs-Romantik, aber die künstlichen Dialoge und der Seniorenheim-Rhythmus des Films irritieren doch ein wenig.“ (tip) Cinema

In the Bedroom USA 2001, R: Todd Field, D: Sissy Spacek, Tom Wilkinson

„'Bedroom' werden die Käfige genannt, mit denen die Hobbyfischer an der amerikanische Ostküste Hummer fangen. Stecken die Tiere in der Falle, gehen sie aufeinander los. ,In the Bedroom', oscarnominiertes und mehrfach preisgekröntes Familiendrama des Autorenfilmers und Schauspielers Todd Field, erzählt langsam und erbarmungslos präzise davon, wie die Gewalt unter einigen typischen Heile-Welt-Bewohnern des amerikansichen Herzlandes eskaliert und der liebevolle Zusammenhalt unter Angehörigen und Freunden in alles andere als erlösende Gegengewalt mutiert.“ (tip) Gondel

Iris Großbritannien/USA 2001, R: Richard Eyre, D: Judy Dench, Kate Winslet, Jim Broadbent

„Eine anrührend zärtliche Krankheits- und Lebensgeschichte ohne Happy End: Drei Jahre, bis zu ihrem Tod 1999, pflegt der Literaturkritiker John Bayley seine an Alzheimer erkrankte Frau, die Schriftstellerin Iris Murdoch. Hilflos, wütend, frustriert und erschöpft muss er zusehen, wie ihr Geist verfällt. Tristesse pur? Gewiss. Aber kein violinenumsäuselter Behindertenkitsch. Richard Eyre blättert in Rückblenden warmherzige Szenen einer Ehe auf, in der zwei gegensätzliche Charaktere – Iris dominant und impulsiv, John ein stotternder Kauz, der nicht eben die Welt entflammt – zur Ruhe kommen. Umso mehr Wehmut löst das tragische Finale aus. Den Oscar gewann übrigens diesmal der Gesunde: Jim Broadbent als gealterter John Bayley“. (Cinema) Cinema, Casablanca OL

J

Jeepers Creepers USA/Deutschland 2001, R: Victor Salva, D: Gina Philips, Justin Long

„Erfrischend inszenierter Horrortrip, der auf simple Teen-Slasher-Motive verzichtet und dafür genüsslich mit Motiven aus ,Duell' und ,Texas Chainsaw Massacre' spielt.“ (Blickpunkt:Film) City, auch OV

Jimmy Neutron – Der mutige Erfinder USA 2001, R: John A. Davis

„Jimmys Grußbotschaft ins All gerät an die falsche Adresse. Dummerweise erfahren nämlich nicht freundliche, hoch entwickelte Kulturen von der Existenz der Menschheit, sondern glibberige Fieslinge. Die reisen kurzerhand zur Erde und entführen sämtliche Erwachsenen aus Jimmys Heimatstadt, um sie auf ihrem Planeten einem gefräßigen Riesenhuhn zu opfern. Leider ist das Drehbuch dieses computergenerierten Animationsfilms allzu offensichtlich darauf ausgerichtet, die ganze Familie anzusprechen – was gründlich misslingt, denn der Film bedient seine Zielgruppen nicht Generationen übergreifend, sondern im Wechsel: Mal gibt's kindgerechte Szenen für die Kleinen, mal Anspielungen auf Science-Fiction-Klassiker für die Großen.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar

K

Kate & Leopold USA 2001, R: James Magold, D: Meg Ryan, Hugh Jackman

„Durch ein temporäres Zeitloch schlüpft Herzog Leopold zufällig vom Jahr 1876 direkt ins New York der Gegenwart. Dort staunt er mächtig über die modernen Errungenschaften der Menschheit. Besonders interessiert er sich jedoch für die allein stehende Karrierefrau Kate. Anders als in „Die Zeitritter“ oder „Zurück in die Zukunft“ geht es hier weder um Eingewöhnung noch um die Gefährdung des Raum-Zeit-Kontinuums. Nicht wenn Meg Ryan mit im Spiel ist. „Kate & Leopold“ ist einzig und allein ein romantisches Märchen fürs Herz.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Passage BHV

Die Klavierspielerin Frankreich/Österreich 2001, R: Michael Haneke, D: Isabelle Huppert, Benoit Magimel

„Michael Hanekes Film über eine Wiener Klavierprofessorin, die mit Anfang 40 noch mit der Mutter im Doppelbett schläft und ihren halb so alten Verehrer mit perversen Gelüsten irritiert. Je nach Gusto sexuell-verstörend, subtil-feministisch, sadomasochistisch-komisch oder einfach nur intellektuel verquast.“ (Der Spiegel) City

Die Königin der Verdammten USA 2001, R: Michael Rymer, D: Aaliyah, Stuart Townsend

„Zu durchschnittlich scheußlichen Nu-Hardrock-Klängen kann man dem eitlen Teenageridolvampir Lestrat, der Godmother of Evil (Aaliyah), einer properen Vampirforscherin und ihrer lieben Vampirtante (Lena Olin) dabei zugucken, wie sie mit dem Bösen flirten, das Böse bekämpfen, Hardrock-Konzerte geben und matrixmäßig durch die Luft wirbeln. Hin und wieder entschädigt der sympathische Trash-Faktor auch für die wie von einem Foto-Lovestory-Redakteur inszenierten Schauspieler. Aber man muss heutzutage schon etwas mehr Blut saugen, um ein richtig schönes Splatter-Teenager-Horror-Movie hinzuklatschen.“ (tip) City

M

Man Ray's Mysterien Frankreich 1923-1929w, R: Man Ray / Stummfilme mit Begleitung, zum Teil durch das Akkordeonorchester Bremen

„Vier Filme des amerikanischen Malers, Fotografen und Surrealisten, die er in den 20er Jahren in Paris drehte. Anfang 1923 interessierte sich Man Ray so sehr für das Medium Film, dass er sich eine Kamera kaufte, die aber nur einen Meter Film belichten konnte.“ (Kommunalkino) Kino 46

The Man Who Wasn't There USA 2001, R: Joel Coen, D: Billy Bob Thornton, Frances McDormand

„Bizarre Figuren gehören bei Joel und Ethan Coen zum Standardrepertoir. Wie sie hier die Karikatur eines Durchschnittsamerikaners mit der typischen Dramaturgie des ,schwarzen Serie-'Hollywoods kreutzen, beweist erneut, wie virtuos die Brüder mit dem Genrekino umzugehen verstehen.“ (TV-Spielfilm) City

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien' genauso wie ,Strange Days': Die Welt wird von den Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Memento USA 2000, R: Christopher Nolan, D: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss

„Konsequent zwingt uns Regisseur Christopher Nolan in den defekten Kopf seines Helden: Leonard Shelby hat gerade einen Menschen erschossen, aber weder er noch wir wissen, warum. Wir wissen es nicht, weil der Film gerade angefangen hat. Er weiß es nicht, weil sein Kurzzeitgedächtnis nicht existiert. Ein Meisterwerk, angesiedelt irgendwo zwischen Film noir und Erkenntnistheorie.“ (tip) City

Mondscheintarif Deutschland 2001, R: Ralf Huettner, D: Gruschenka Stevens, Jasmin Tabatabai

„Beziehungskomödie der schlimmsten Sorte mit klischeehaften Figuren, die immer wieder eine Frage variiert (ruft er sie an?) und weder originelle noch amüsante oder gar neue Antworten findet.“ (filmdienst) City

Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie 'Salaam Bombay!' oder 'Mississippi Masala' wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Casablanca OL

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

„Neuster Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-)Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband.“ (Blickpunkt:Film) Cinestar

Montecristo USA/Großbritannien 2002, R: Kevin Reynolds, D: Richard Harris, Guy Pearce

„Wäre die Geschichte vom Grafen von Montecristo eine Neuerfindung, müssten einem vor lauter Zufällen die Nackenhaare zu Berge stehen. Da wird ein herzensguter Analphabet unschuldig verhaftet und trifft in seinem dunklen Kerker nicht nur auf einen allwissenden Mentor, nein, nach einer abenteuerlichen Flucht kommt er auch noch zu grenzenlosem Reichtum. Über allem schwebt ein Wust aus Liebe, Hass und Frömmigkeit. Aber die Geschichte ist nicht neu. Basierend auf dem Klassiker von Alexandre Dumas schuf „Robin Hood“-Regisseur Kevin Reynolds eine Neuauflage mit sichtbar viel Liebe zum Detail. Optisch schön und inhaltlich leicht verdaulich, sollte es Montecristo schaffen, auch ein junges Publikum für den Klassiker zu begeistern.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Passage BHV

The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen USA 2002, R: Mark Pellington, D: Richard Gere, Laura Linney

„Wer mit dem Auto um die Ecke zum Kiosk fahren will und tausend Kilometer vom Ziel entfernt eintrifft, der hat allen Grund, gängige Annahmen über die Wirklichkeit in Zweifel zu ziehen. In 'The Mothman Prophecies' stirbt eine von John Klein (Richard Gere) sehr geliebte Frau an den Folgen eines nächtlichen Autounfalls. Auf dem Sterbebett hat sie zuvor Notizbücher mit wilden Zeichnungen gefüllt. Eine Geschäftsreise bringt John Klein in die eingangs geschilderte Situation und nach Point Pleasent, wo es kaum noch jemanden gibt, der nicht über ähnliche Erfahrungen verfügt. Mit viel Pathos und Ernst werden hier Themen, Motive und Stimmungen der 'X-Files'-Spiritiualität abgezockt, im Ergebnis ist das eher schmuddelig als spannend.“ (taz) CinemaxX OL, CineStar

Mulholland Drive USA/Frankreich 2001, R: David Lynch, D: Naomi Watts, Laura Elena Harring

„Der Film ist eine surrealistische Traumlandschaft in Form eines Film Noir aus Hollywood, und je weniger Sinn er macht, desto weniger können wir aufhören, hinzusehen. Der Film wirkt hypnotisch; wir werden mitgetrieben, als würde eins zum anderen führen - aber nichts führt irgendwohin, und dies sogar bevor die Charaktere beginnen sich aufzulösen und neu zusammenzusetzen wie in ein Kaleidoskop gefangenes Fleisch.“ (Roger Ebert) City

N

Nachtschatten Deutschland 1972, R: Niklaus Schilling, D: Elke Haltaufderheide, John Van Dreelen

„Ein Mann aus der Stadt reist in die Lüneburger Heide, um ein Landhaus zu kaufen, das von einer geheimnisvollen Frau bewohnt wird, die dort der Erinnerung an ihren verstorbenen Mann nachhängt. Mehr und mehr verfängt sich der Held in einem Netz aus Erinnerungen, déja-vus und mysteriösen Geistererscheinungen, die ihm schließlich den Gedanken nahe legen, mit dem Toten identisch zu sein. Kinodebüt von Niklaus Schilling, der nicht ohne Ironie deutsche Heimatfilmkulissen als Hintergrund für einen subtilen, ästhetisch perfekten Horrorfilm in der Tradition von Murnau und Dreyer benutzt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Nicht noch ein Teenie-Film! USA 2001, R: Joel Leigh, D: Chris Evans

„Man kann dem Filmtitel nur beipflichten angesichts dieser platten Parodie auf Standardszenen, Figuren und Klischees des amerikanischen Highschool-Filmgenres. Die ohne nennenswerte Handlung abgespulte Nummernrevue mit faschingsmäßig kostümierten Knallchargen ist nicht erheiternd, sondern peinlich und langweilig.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, Apollo BHV

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: Juliane Köhler, Matthias Habich

„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) City

Nomaden der Lüfte Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„'Das Geheimnis der Zugvögel' – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mit dem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist der Trick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen. Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl die Voraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird.“ (taz) Gondel, Apollo BHV, Wall-Lichtspiele OL

O

Ocean's Eleven USA 2001, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt

„Klassische Pianisten klimpern manchmal einen Ragtime in die Tasten, nur so zum Spaß. Dies macht Steven Soderbergh in ,Ocean's Eleven'. Dieser ist ein Genre-Film wie von der Stange, das Remake des Frank-Sinatra-Films ,Frankie und seine Spießgesellen', und Soderbergh, der sonst höher zielt, machte ihn aus einer Laune heraus. Als ,Heist-Movie' ist ,Ocean's Eleven' nicht unbedingt erstklassig. Es gibt raffiniertere Einbruchspläne, vor kurzem erst in ,The Score', aber dies ist ja auch kein spannender Film, sondern ein cooler. Clooney und Roberts streben die Eleganz von Stars wie Cary Grant und Ingrid Bergman an. Mir hat der Film Spaß gemacht. Er hat mich nicht begeistert, doch als Fingerübung mochte ich ihn, aber nun ist es Zeit für Soderbergh, zurück an die Arbeit zu gehen.“ (Roger Ebert) City

The Others USA/Großbritannien 2001, R: Alejandro Ameábr, D: Nicole Kidman, Christopher Eccleston

„An klassischen Vorgaben orientierter düsterer Thriller, dessen vermeintlich vorhersehbare Geschichte in dem Augenblick umschlägt, als man alles begriffen zu haben glaubt. Verhalten inszeniert, da es weniger um Effekte als um eine klaustrophobische Grundstimmung und tiefe Trauer geht.“ (filmdienst) City

P

Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker

„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen „Panik Raum“ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Whitaker weiß genau, wie der Raum funktioniert, weil er selber ihn mitkonstruierte, „damit solche Leute wie wir nicht hineinkommen“. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und alle Figuren immer gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird.“ Apollo BHV, CinemaxX DEL, CinemaxX (auch OV), CinemaxX OL, Cinestar, Lichtspielhaus DEL

Plötzlich Prinzessin USA 2001, R: Gary Marshall, D: Anna Hathaweay, Julie Andrews

„Die 15jährige Mia erfährt, dass sie Thronfolgerin eines europäischen Fürstentums ist und wird aus der High School in die High Society katapultiert. Mias Haare und ihre Zunge werden gebändigt, ihre Brille kommt weg, und fast wäre sogar noch ihr bezauberndes Lächeln verschwunden. Zum Glück steht ihr Julie Andrews als weiblicher Professor Higgins bei, und Märchenerzähler Gary Marshall (“Pretty Woman“) weiß ohnehin, was Mädchen wünschen: einen Traumprinzen.“ (Der Spiegel) City

R

Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas' dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks' Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder: Chas war mit 15 ein Immobilienmogul, Margot schrieb mit 12 erfolgreiche Theaterstücke, Richie war jüngster Tennis-Champion aller Zeiten. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. Nun will Vater Royal mit allen Tricks wieder an den Busen der Familie, doch den hat Mamma Anjelica Huston, die hier ähnlich matriarchisch herrscht wie schon über die ,Adams Family'. ,Die Royal Tenenbaums' ist eine melancholische Komödie, bei der man nie genau weiß, was man von den Filmfiguren halten soll. Sie sind einerseits hochneurotische Witzfiguren, aber andererseits werden ihre Persönlicheiten doch so komplex gezeichnet, dass man sie trotz aller Macken ernstnehmen und mögen muss. ,Die Royal Tenenbaums' ist ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) Cinema

S

Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench

„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ,Chocolat' ist auch ,Schiffsmeldungen' eine gediegene Literaturverfilmung (des Romans von E. Annie Proulx), die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio

The Scorpion King USA 2002, R: Charles „Chuck“ Russell, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Michael Clarke Duncan

„Spinoff von 'die Mumie kehrt zurück', in der der von WWF-Wrestlingstar Dwayne 'The Rock' Johnson gespielte Skorpionkönig vorgestellt wurde. Nun ist dem Muskelprotz von Chuck Russell ('Eraser') ein eigenes Abenteuerspektakel auf den Leib geschneidert worden, das wie eine Cartoonversion von 'Conan' wirkt, aber für die Actiongemeinde allemal ausreichend Spektakel bereit hält.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL

Showtime USA 2002, R: Tom Dey, D: Robert de Niro, Eddie Murphy, Rene Russo

„Als dem Einzelgänger-Cop Mitch ein Job danebengeht, weil ihm der ebenso tapsige wie mediengeile Kollege Trey und ein Kamerateam dazwischenkommen, feuert er eine Kugel in Richtung Kamera – und wird mit einem Schlag zur Berühmtheit. Eine TV-Produzentin will daraus Kapital schlagen und überredet Mitchs Vorgesetzten, ihn in den Mittelpunkt einer TV-Show zu stellen – mit Trey als Kollegen! Im Stil von ,Auf die harte Tour' vermischt ,Shang-High-Noon'-Regisseur Tom Dey gut gelaunte Krimiaction mit bissiger Mediensatire und lässt Robert de Niro und Eddie Murphy als höchst ungleiche Comedypaarung aufeinander losgehen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX DEL (jeweils Originalfassung ohne Untertitel), Cinestar, City

Soweit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D: Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Flucht eines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit.“ (tip) City

Star Wars: Episode II George Lucas, D: Ewan McGregor, Natalie Portman

„Wieder geht es um den ewigen Kampf im All zwischen Gut und Böse, wieder zücken die Jedi-Ritter ihre Lichtsäbel, wieder kommt der tuntige Roboter C-3PO unter die Räder, wieder werden Schauspieler zu Statisten degradiert, und am Ende wird Lucas wieder um ein paar hundert Millionen reicher sein. Doch Überraschungen oder gar neues Material für Parodien bietet diese ,Krieg der Sterne'-Folge kaum. Denn Lucas bedient sich hier vor allem aus den Fundus, den er und seine Epigonen selbst geschaffen haben, und so hat er quasi sein eigenes Werk geklont und für den ,Angriff der Klonkrieger' die besten Sequenzen recycelt.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL, Wall-Lichtspiele OL, Aladin BHV

Der Stellvertreter Frankreich 2001, R: Constantin Costa-Gavras, D: Ulrich Tukur, Mathieu Kassovitz

„Packendes Polit-Drama nach Rolf Hochhuths Theaterstück um die Zurückhaltung des Papstes gegenüber der Judenvernichtung. Costa Gavras knüpft an die Tradition seiner Filme wie ,Z' oder ,Der unsichtbare Aufstand' an. Trotz Dialoglastigkeit gelingt es ihm, eindringliche Bilder für das Grauen des Holocaust zu finden. Im psychologisch spannenden Plädoyer zur Übernahme von Verantwortung überzeugt auch das internationale Ensemble.“ (Blickpunkt: Film) Gondel

T

Thelma and Louise USA 1991, R: Ridley Scott, D: Susan Sarandon, Geena Davis / synchronisierte und Originalfassung mit Untertiteln

„Zwei Freundinnen geraten bei dem Versuch, ihre Freiheit zu finden, in unvorhergesehene Probleme. Eine mit viel Enthusiasmus für ihre Figuren durchsetzte Komödie, die das vertraute Klischee des ,Road Movies' mit neuem Sinngehalt erfüllt. Das präzise Drehbuch wurde in einen gleichermaßen unterhaltsamen wie systemkritischen Film umgesetzt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino46

The Time Machine USA 2002, R: Simon Wells, D: Guy Pearce, Jeremy Irons

„Bevor die B-Movie-Brillanz der ersten ,Time Machine'-Verfilmung von 1960 durch sklavischen Glauben an Spezialeffekte ausradiert wird, müht sich das Remake immerhin um reizvolle Motive für den Zeitreisenden. So investiert Guy Pearce (,Memento') in der ersten Filmhälfte zwingenden Fatalismus, wenn ringsrum Herzen oder ganze Planeten zerbersten. Schnitt. 800.000 Jahre später. Und im denkbar hirnrissigsten dramaturgischen Bruch gibt der Bücherwurm nun den Mad Max und soll den Über-Morlock Jeremy Irons aus dessen Marilyn-Manson-Maske prügeln. Merke: Zeitmaschinen schützen vor tödlichem Timing nicht.“ (tip) City

Training Day USA 2001, R: Antoine Fuqua, D: Denzel Washington, Ethan Hawke

„'Training Day' zeigt einen Tag im Leben zweier Drogenermittler in den Straßen von L.A.. Regisseur Antoine Fuqua verwendt die üblichen Zutaten wie Gewalt, Drogen und Ghetto-Attitüden und lässt Rapstars wie Dr. Dre und Snoop Dogg in schillernden Nebenrollen auftreten.“ (Der Spiegel) City

U

Unterwegs in die nächste Dimension Deutschland 2001, R: Clemens Kuby

„Sechs Filmberichte über Schamanen in Asien, Russland und Südamerika, die angeblich sogar Krebs oder Aids heilen können. Hinterfragt oder analysiert werden ihre Fähigkeiten nicht, Verständnis für ihre spirituelle Welt wird ebenso wenig vermittelt – es bleibt dem Zuschauer überlassen, was er davon hält.“ (tip) Cinema

V

Vaya Con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den Zusammenprall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis

40 Tage und 40 Nächte USA 2002, R: Michael Lehmann, D: Josh Hartnett, Shannyn Sossamon

„Webdesigner Matt kann die Trennung von seiner Freundin Nicole nicht verkraften und beschließt, für 40 Tage jeglichem Sex zu entsagen. Bereits am zweiten Tag trifft er im Waschsalon auf die süße Erica, der er seinen Keuscheitsschwur verheimlicht. Zufällig erfährt sie davon, als sie die Website von Matts Kollegen entdeckt, die interaktive Wetten für sein Scheitern anbieten. Ebenso freche wie charmante Twentysomething-Beziehungskomödie, in der Josh Hartnett erstmals sein volles Starpotential ausspielen darf. Umgeben von zahllosen attraktiven Frauen ist er sich nicht zu schade, sich auch mal zum Gespött zu machen, vor allem aber als Sunnyboy in Nöten unentwegt zu punkten.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

The Visual Power of Nature

„Was hat abstrakte Kunst mit Natur zu tun? Das Kino 46 hat ein Programm mit kurzen Filmen der Avantgarde zusammengestellt, die Erscheinungen, Prozesse und Strukturen der Natur aufgreifen und zum Gegenstand von filmischer Abstraktion machen. Darunter sind selten gezeigte Klassiker wie Stan Brakhages ,Mothlight' (1963), in dem reale Mottenflügel auf Film montiert wurden, oder ,Hurry! Hurry!' von Marie Menken (1957), in dem sich lebende Spermazellen auf die Suche nach einem Ei begeben. Die Vorführung findet (mehrfach und kostenlos) auf dem Gelände der IUB am Tag der offenen Tür statt.“ (Kommunalkino) IUB, Bremen-Grohn, Bruno-Bürgel-Straße

Vive la Provence Frankreich 1999, R: Christan Philibert / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Jahr im Leben eines Dorfes in der südfranzösischen Provence. Der inszenierte Dokumentarfilm stellt Sonderlinge und Besonderheiten vor, denunziert seine Protagonisten jedoch in keinem Augenblick, sondern stellt sie in den Mittelpunkt einer menschlichen Komödie, die das Leben, die Menschen und ihre Traditionen feiert. Ein in allen Belangen überzeugender Film, zudem von großem Unterhaltungswert.“ (filmdienst) Atlantis

W

Was nicht passt wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorweald, D: Ralf Richter, Willi Thomwarth

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmel gibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Kellerverschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwindet: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwalds Erfolg ,Bang Boom Bang': statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert.“ (tip) City

Y

Yesil Isik – Das grüne Leuchten Türkei 2002, R: Faruk Aksoy, D: Hülya Avsar, Kenan Isik / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein gestresster Börsenmakler und eine Frau mit Gesundheitsproblemen. Als er eines Tages einen Herzinfarkt erleidet und sie aus heiterem Himmel in Ohnmacht fällt, werden beide im gleichen Krankenhaus behandelt. Von da an ändert sich ihr Leben. Mit 'Yesil Isik' wagt sich Faruk Aksoy an einen ebenso fantastischen wie komischen Film. In der Türkei sorgte er wegen seiner Bettszenen zwischen den Hauptdarstellern Hülya Avsar und Kenan Isik für Aufsehen.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL

Z

2002 – Durchgeknallt im All Deutschland/Kanada 2000, R: Allan A. Goldstein, D: Leslie Nielsen, Verona Feldbusch

„'Die Zukunft der Erde steht auf dem Spiel – ganz zu schweigen von der Vergangenheit!' Deshalb wird US-Marshall ,Kann nix und wird nix' Dix in geheimer Mission zur Mondbasis Vegan geschossen: Außerirdische haben den Präsidenten entführt und durch einen Klon ersetzt, der nur aus dem Labor von Dr. Künstler stammen kann. In typischer ,Nackte Kanone'-Manier führt Leslie Nielsen durch diesen beschämend unkomischen Schwachsinn, der in den USA gar nicht erst ins Kino durfte. Damit hat Nielson, 76, seinen Sympathiebonus endgültig verspielt.“ (Cinema) CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Zoolander USA 2001, R: Ben Stiller, D: Ben Stiller, Owen Wilson

„Jahrelang war Zoolander Nummer Eins im Männermodel-Business, aber nun verliert er die Führung an einen blonden Hansel. Stillers dritte Regiearbeit ist ein entzückend doofer Film mit einem masochistischen Filmhelden.“ (tip) City