Werder im Spendensumpf

■ Selbstanzeige: 200.000 Euro Steuern hinterzogen

Der SV Werder Bremen hat durch eine Selbstanzeige beim Finanzamt Bremen-Ost eine Strafverfolgung durch die Steuerfahnder verhindert. Das berichtet die „Sport Bild“ heute und beruft sich auf Marketing-chef Manfred Müller, der das Vergehen zugab. Durch diese Selbstanzeige droht dem Verein aus der Fußball-Bundesliga aber eine Steuernachzahlung in Höhe von 200.000 Euro.

„Das Ermittlungsverfahren läuft. Es soll Ende Mai abgeschlossen sein“, bestätigte am Mittwoch Werders Mediendirektor Tino Polster den Vorgang. Der Club hatte vor mehr als zehn Jahren rund 700.000 Mark (357.900 Euro) Bargeld aus dem Werder-Tresor auf ein Bankkonto in Luxemburg transferiert und damit dem Fiskus entzogen. Die Gelder stammten aus Spenden, die der damalige Schatzmeister Karl-Heinz Hohnhorst von Sponsoren sowie Vereinsfreunden entgegengenommen hatte, ohne die Namen festzuhalten.

Als die Staatsanwaltschaft gegen das SEB-Bankhaus ermittelte, tauchte in den Lis-ten auch der SV Werder Bremen auf. Um Unannehmlichkeiten zu entgehen, zeigte sich die Vereinsführung selbst an. „Uns wurde durch diesen Schritt Straffreiheit garantiert“, sagte Müller der Sport-Bild. Der Marketingchef fügte hinzu: „Wir sind nach dem Vereinsrecht verantwortlich. Die ganze Sache ist aber dumm gelaufen.“

dpa