Die mit dem Wind um die Priele tanzen

In der Rubrik taz-Sportart des Jahres kämen die Strandsegler auf einen Medaillenrang. Die Weltelite der bleifreien Formel Eins trifft sich am Wochenende in St. Peter-Ording

Wortfindungsschwierigkeiten. Ein Phänomen, das Besucher St. Peter-Ordings immer dann überkommt, wenn sie versuchen, den Daheimgebliebenen zu verbalisieren, was für absonderliche Fahrzeuge dort über den Strand rollen. Sogar von Fliegen sprechen einige, obwohl das völliger Quatsch ist. Denn zuvor war noch von Booten, Seifenkisten oder Strandautos die Rede. Und die können nun wirklich nicht fliegen, geschweige denn schnell segeln. Also doch ein Boot? Nein, schneller! Außerdem am Strand. Mitunter 120 km/h flink.

Strandsegeln heißt der Sport, der als Zwitter aus Regatta und Rennen unter dem Begriff Formel Ö(ko) auf der Karte des Sportweltatlas geführt werden könnte. Lediglich die Kraft des Windes bewegt die inzwischen zu High-Tech-Boliden mutierten Segelwagen. Im Kreis kurven sie um tiefe Priele und weichen Sand herum, verlassen bei starkem Wind mit einem Reifen die Erde und tanzen zweireifiges Ballett um die Wendemarken. Ein waghalsiges Schauspiel, für das die internationale Strandsegelelite zum alljährlichen Junghans Carbon Cup auf dem zwölf Kilometerlangen Strand an der Nordsee zusammentrifft. FOG

Infos: www.ycspo.de, Segeln für Gäste: 13.7. - 16.7. 2002