Castor rauscht an Bremen vorbei

■ Mahnwache beim Atomtransport in Rotenburg

Ein Atomtransport mit vier Castor- Behältern ist am Donnerstagmorgen am Rotenburger Bahnhof von einer Mahnwache begrüßt worden. Die Anti-Castor-Gruppe hatte vor Ort die ganze Nacht mit Kerzen, Transparenten und mit als Atomfässer bemalten Tonnen am Bahnhof gewartet. „Dann schoss der Transport hier mit fast 100 Sachen durch den Bahnhof“, sagte ein Sprecher. Nach Angaben des Bundesgrenzschutzes (BGS) gab es bei der weiteren Fahrt über Bremen und Osnabrück keine Störungen. Der Atomzug setzte seine Fahrt Richtung Süden fort.

Die abgebrannten Brennstäbe aus den schleswig- holsteinischen Kraftwerken Krümmel und Brokdorf sollten gestern Abend Deutschland verlassen. Ziel sind die Wiederaufbereitungsanlagen La Hague in Frankreich und Sellafield in Großbritannien.

In Schleswig-Holstein hatten Demonstranten in der Nacht den Transport der Brennstäbe aus Brokdorf für rund viereinhalb Stunden blockiert. 14 Atomkraftgegner verankerten sich laut BGS auf der Strecke Brunsbüttel-Hamburg. Mit Ketten und Rohren hatten sich die Demonstranten unter den Schienen befestigt. Um sie zu entfernen, wurden die Gleise angehoben. Rund 60 Beamte waren im Einsatz. Indessen kündigten die Rotenburger an, ihren Protest zu verstärken: „Anfang Juni erwarten wir einen neuen Castor“, sagte der Sprecher. „Dann werden wir richtig loslegen.“ dpa/ksc