Azubis im Abseits

Innenverwaltung des Senats empfiehlt geschassten Beamtenanwärtern zur Jobsuche „www.arbeitsamt.de“

Sie sollten sich keine Sorgen machen, nein, man werde sich um sie kümmern. Solche und ähnliche Sätze hatten die Beamtenanwärter gehört, die jetzt, nach Abschluss ihrer Verwaltungsausbildung nicht in den dauerhaften Landesdienst übernommen werden – Bauernopfer des rot-roten Sparkurses. In der Praxis beschränkt sich die Hilfe auf einige Stellenausschreibungen – und eine Liste angeblich weiterführender Internetadressen. An erster Stelle in diesem Ranking der angeblichen Rettungsanker für die geschassten Beamtenanwärter: www.arbeitsamt.de. Im Kreis der Ex-Azubis fühlt man sich betrogen.

Die Innenbehörde des Senats hatte dem gezielt auf den Job in der Berliner Verwaltung ausgebildeten Nachwuchs anderes zugesichert. Man werde „alle Möglichkeiten ausschöpfen“, die Beamtenanwärter beim Land, bei Bundesbehörden, in anderen Bundesländern oder vergleichbaren Einrichtungen wie Stiftungen unterzubringen. Dazu verschickte die Innenverwaltung unter anderem auch eine Stellenausschreibung des Umweltbundesamtes, das eine Bürosachbearbeiterin suchte. Das Problem nur: Gefordert waren Kenntnisse im Aufbau von Internetseiten. Das aber war nicht Unterrichtsinhalt in der Ausbildung der Beamtenanwärter. Gleiches gilt für eine Ausschreibung in der Informationstechnik, wo die vermittelten Kenntnisse nicht weiterhelfen würden.

STEFAN ALBERTI