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Schiffsmeldungen

Dramatisches Trommeln begleitet den Kameraschwenk über die Insel. Die Bilder des Films „Schiffsmeldungen“ von Lasse Hallström überzieht ein Hauch Sepia. Der unterstreicht die frostige Melancholie, die einen beim Anblick Neufundlands überkommen mag, und vermittelt zugleich einen zeitlosen Eindruck. Einen seltsamen Platz haben sich die Vorfahren Quoyles ausgesucht, um ihr Holzhaus aufzustellen. Den Elementen ausgeliefert steht es auf einer Klippe. Damit es stehen bleibt, ist es mit Seilen festgezurrt. Die machen in der Nacht schaurige Geräusche und bescheren Quoyle und Tochter Bunny Albträume.

Die Tante hat die beiden Waisen nach Neufundland geholt, zurück zu den Wurzeln der Familie. Während Quoyle die Bruchbude widerwillig instand setzt, eine neue Liebe findet und sein Glück als Reporter für Schiffsmeldungen versucht, wird ein düsteres Kapitel der Familiengeschichte nach dem anderen aufgeklappt. So findet Tochter Bunny schnell heraus, dass das Haus nicht immer da stand: Die Quoyles, eine Mischung aus Piraten und Strandräubern, hatten einiges auf dem Kerbholz und wurden von ihrem ursprünglichen Platz vertrieben. Ein absolutes Muss für Liebhaber karstiger Landschaften. CA

Annie Proulx: „Schiffsmeldungen“, Roman, Fischer TB