: Verfremdete Klassik
Sechs Fotografen erkunden die Antike in Berlin
Die Klassik verblasst. Das aus der griechischen Antike herübergerettete ästhetische Ideal ist nur noch in Brüchen und vereinzelten Spuren in der Architektur Berlins auszumachen. Der Mythos der Stadt, die mit ihren neoklassizistischen Schinkel-Bauten als „Spree-Athen“ gilt, wird nun zum Ausgangspunkt einer fotografischen Spurensuche. Sechs Fotokünstler aus dem Ausland nahmen die Reste der historischen Architekturerzählung vom „Guten, Wahren, Schönen“ auf. Die Klassik, deren ästhetische Parameter Schönheit und Harmonie sowie die Vorstellung einer Einheit von Körper und Seele die europäische Kulturgeschichte lange prägten, wird individuell interpretiert. Der finnische Fotograf Kari Hakli beispielsweise thematisiert bekannte historische Fassaden. In seinen Aufnahmen rücken übersehene Winkel und Details in den Fokus der Betrachtung. Neue Bild- und Denkräume werden so in Bezug auf die Antikerezeption möglich. JSI
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