Dennis xy ungelöst

■ Soko sucht jetzt weitere „Spanner“

Acht Monate nach dem gewaltsamen Tod des neun Jahre alten Dennis aus Osterholz-Scharmbeck sollen andere Missbrauchsfälle an Jungen in Bremen den Ermittlern weiterhelfen. Ein Serientäter ist nach Ansicht der „Sonderkommission Dennis“ für zehn Verbrechen in Bremen und eins in Delmenhorst zwischen 1994 bis 1997 verantwortlich. Gerade in Bremen könnten Zeugen den Maskierten an den Tatorten oder eine verdächtige Person beim „Spannen“ gesehen haben, sagte ein Sprecher der Polizei.

Die Sonderkommission untersucht inzwischen 41 Missbrauchs-Fälle an Jungen, darunter vier Morde. Zumeist sei der Täter in den Nachtstunden auf nicht geklärte Weise in ein Einfamilienhaus eingedrungen und habe die Jungen im vorpubertären Alter in ihren Kinderzimmern missbraucht, sagte der Sprecher. In Einzelfällen soll der Mann mit einer Pistole gedroht haben. Nach Ansicht der Ermittler hat der Unbekannte „viel Zeit mit dem Spannen vor den betroffenen Häusern“ verbracht. Dennis verschwand unbemerkt in der Nacht zum 5. September 2001 aus dem Schullandheim in Wulsbüttel (Kreis Cuxhaven). Seine Leiche wurde am 19. September 40 Kilometer entfernt in Kirchtimke (Kreis Rotenburg/Wümme) gefunden. dpa