Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly

„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt. Regisseur Ron Howard versteht es bei seiner cleveren Inszenierung mit visuellen Kunstgriffen die Denkprozesse des Genies zu verdeutlichen und eine Balance zwischen Kopf und Herz herzustellen.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CinemaxX OL, Cinestar Alles wegen Paul Deutschland/Indien 2000, R: Angelo Colagrossi, D: Janette Rauch, Tina Choudhary

„Eine energische Düsseldorfer Börsenmaklerin fliegt nach Indien, um dort nach ihrem verschwundenen Bruder zu fahnden. Die Aktion erweist sich jedoch als Finte, um sie auf seine Hochzeit mit einer Inderin locken zu können. Dilettantisch inszeniertes, mit linkischen Dialogen versehenes und von einer ,Laienspielschar' dargestelltes ,Selbstfindungs-Road Movie', das mehr über den Zustand der deutschen Fördergremien als über die Begegnung mit fremden Kulturen aussagt.“ (filmdienst) City

Asterix & Obelix: Mission Kleopatra Frankreich/Deutschland 2002, R: Alain Chabat, D: Gérard Depardieu, Christian Clavier

„Der Versuch, dem bieder abgefilmten Asterix-Comic durch aktuelle Anspielungen parodistische Relevanz zu verleihen, erschöpft sich in den üblichen TV-Comedy-Kalauern. So wirkt der bisher teuerste französische Film trotz allen Aufwands billiger als mancher Sandalen-B-Film.“ (Der Spiegel) CineStar

B

Bad Taste / Braindead Neuseeland 1987/92, R: Peter Jackson, D: Terry Potter, Timothy Balme

Die beiden wunderschön trashigen Horrorfilme, mit denen sich der neuseeländische Regisseur Peter Jackson einen Namen machte. Von diesem kann man in dieser Woche übrigens gleich vier Filme in Bremer Kinos sehen, denn neben seinem „Herr der Ringe“ läuft auch noch „Heavenly Creatures“ im Kino 46. City

Bandoneón – Eine Reise in den Tango Deutschland 1999, R: Rolf Lambert

„Anhand von Texten, Interviews und der einzigartigen Musik des Bandoneóns wird die Reise dieses Instruments nachgezeichnet: Am Ende des 19. Jahrhunderts erreicht es im Gepäck von deutschen Emigranten Buenos Aires, wo es den Tango kennenlernt und Weltruhm erlangt. Es wird zur melancholischen Stimme Argentiniens, zum Atem des Tangos, zu seiner Seele.“ (filmhaus.polyfilm.at) Kino 46

Bella Martha Deutschland 2001, R: Sandra Nettelbeck, B: Martina Gedeck, Sergio Castellitto

„Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. Sandra Nettelbeck setzt in ihrem ersten Kinofilm auf Sinnlichkeit und ihre charismatische Hauptdarstellerin Martina Gedeck, die sich mit Bravour durch den Film kocht.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, Apollo BHV, Wall-Lichtspiele OL

Blade II USA 2002, R: Guillermo Del Toro, D: Wesley Snipes, Kris Kristofferson

„Vampirjäger Blade muss sich bei seinem zweiten Auftritt mit seinen Erzfeinden, den Vampiren, verbünden, denn eine neue Spezies der Blutsauger macht auch vor der eigenen Gattung nicht Halt. Mehr Action- als Horrorfilm, setzt diese Fortsetzung ganz auf Rasanz, wobei mit Donnie Yen auch ein erfahrener Kampfchoreograf zur Verfügung stand. Einen ruhenden Pol bietet immerhin Kris Kristofferson als Blades Menthor.“ (tip) CinemaxX, Passage BHV, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL

Britney Spears – Not a Girl USA 2002, R: Tamara Davis, D: Britney Spears, Dan Aykroyd

„Britney Spears in ihrer ersten großen Filmrolle. Passend zu ihrem Image darf sie dabei ein unschuldiges Mädchen mimen, das sich auf der Zwischenstufe vom Teenager zur Frau befindet. Die junge Poplady hält eindeutig die Zügel in der Hand und bestimmt mit ihren großen, schüchternen Augen wo es langgeht. Britney, das brave Mädchen von nebenan – ganz ohne Ecken und Kanten. Und genau da liegt das Problem. Der gesamte Roadtrip läuft gemütlich vor sich hin. Alles passiert ganz beiläufig. Sei es der Schulabschluss, der Gewinn eines Karaoke-Wettbewerbs oder der erste Sex. Die Fangemeinde wird es verschmerzen.“ (film.de) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Die Buddenbrooks Deutschland 1959, R: Alfred Weidenmann, D: Liselotte Pulver, Hansjörg Felmy

„Verfilmung des Thomas-Mann-Romans vom Verfall der Lübecker Patrizierfamilie Buddenbrook in den Zeitläuften des 19. Jahrhunderts. Achtbare Einzelleistungen, aber weder Erfüllung der Dichtung noch ein bedeutender historischer Gesellschaftsfilm, vielmehr eine beachtliche Kinounterhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis

C

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp / Wiederaufführung

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. ,Chocolat' ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL

Crime Is King USA 2000, R: Demian Lichtenstein, Kurt Russell, Kevin Costner

„Fünf Männer überfallen in Elvis-Kostümen das Riviera-Casino in Las Vegas und entkommen mit einer Millionenbeute. Doch ihr eiskalter Anführer will das Geld für sich allein behalten und erschießt seine Partner. Nur einer überlebt und reißt sich den Geldsack unter den Nagel. Es kommt zum erbitterten Duell zwischen den beiden. Demian Lichtenstein greift jedes erdenkliche Genreklischee auf und läßt seine ,Resevoir Dogs' durch ein ,Ocean's Eleven'-Scenario schreiten. Abgerundet wird der Pop-Mix über Raub, Gier, Verrat, Mord und Sex mit einem Hauch Sentimentalität. Überzeugend vor allem Kevin Costner in der verrücktes-ten und amoralischsten Performance seiner Karriere.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX OL, Passage BHV

D

Dead Man Walking USA 1995, R: Tim Robbins, D: Susan Sarandon, Sean Penn / Originalfassung mit Untertiteln

Robbins beschreibt hier die schwere und aufreibende Arbeit der Nonne Hellen Prejan, die dem Mörder Matthew Poncelt in den Wochen vor seiner Hinrichtung seelischen Beistand liefert. Über weite Passagen wirkt der Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, wie ein intimes Zweipersonenstück, in dem Sarandon und Penn ihre Rollen so tief ausloten, dass dabei viel mehr spürbar wird als nur der so oft und gerne bemühte Antagonismus zwischen der Heiligen und dem Monster. Auch hier verweigert uns Robbins die einfachen Antworten. (hip) Kino 46

D-Tox USA 2000, R: Jim Gillespie, D: Sylvester Stallone, Tom Berenger

„Dies sollte Stallones bisher smartester Schachzug werden. Ein Actionthriller zwar, aber mit psychologischer Finesse und dramatischer Komponente. Leider ist ,D-Tox' jedoch ein unfreiwillig komisches Kammer-Gemetzel voller dämlicher Dialoge, kruder Wendungen und miserabel getimten Spannungsmomenten.“ (Cinema) City

Down Niederlande/USA 2001, R: Dick Maas, D: James Marshall, Naomi Watts

„Über dem ,Millenium Building', Manhattans neustem und höchstem Wolkenkratzter liegt ein düsters Geheimnis: Immer wieder fallen Menschen im Gebäudeinneren dem scheinbar eigenmächtig agierenden Aufzugssystem zum Opfer. Dick Maas, Hollands Mann für den phantastisch angehauchten Thriller, kennt keine Höhenangst und serviert zur Horrorwelle die Hollywood-Hochglanzversion seines Genrehits von 1983 ,Der Lift - Fahrstuhl des Grauens'. Spektakuläre Effekte und böse Späße sind Trumpf in einer quietschbunten Achterbahnfahrt, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt.' (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

E

Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordin

„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mitvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Kjell Bjarne. Nach zwei Jahren werden die beiden Jungs ,ins echte Leben' entlassen. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman' erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist. Er und der ebenfalls hervorragend authentische Sven Nordin bringen die Zuschauer dazu, mit ihnen zu lachen, zu leiden und ihre Ängste als das zu nehmen, was sie sind: große, hinderliche Gesteinsbrocken auf dem Weg zur Normalität. Der ursprünglich als Theaterstück konzipierte Film war in Norwegen der Kinohit des Jahres 2001 und wurde für den Oscar als ,bester ausländischer Film' nominiert.“ (film.de)Schauburg, Casablanca OL

E.T. – Der Außerirdische USA 1982/2002, R: Steven Spielberg, D: Henry Thomas, Drew Barrymore

„Happy Birthday E.T.! Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag kehrt der knuddelige Außerirdische frisch restauriert und in verlängerter Fassung in die Kinos zurück. Mit erstaunlich klarer Optik und digital überarbeitetem Soundtrack erstrahlt Steven Spielbergs rührseliger Klassiker in vollkommen neuem Glanz. Aber wenn wir ehrlich sind, wirkt der Film aus heutiger Sicht schon etwas antiquiert. Ob die Videoclip geprägte Jugend genauso viele Tränen vergießen wird, wie dereinst ihre Eltern, ist jedenfalls fraglich.“ (film.de) CineStar, CinemaxX DEL

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) City, Cinema Hbf BHV

G

Die Gummiband landet auf Mallorca Bremen 2002, R: Jürgen J. Köster

„The Gummiband, die Rockband des Blaumeier Ateliers ist ein bisschen anders. In der achtköpfigen Band spielen geistig behinderte und nichtbehinderte Leute zusammen. Seit 1996 proben sie einmal pro Woche ein Programm, das größenteils aus Rock-Hits wie ,Honky Tonk Woman' oder ,Gimme Hope Joanna' besteht. Im Februar 2001 war die Gummiband auf Tour in Mallorca und der Bremer Filmemacher Jürgen J. Köster war dabei. Sein 60-minütiger Dokumentarfilm funktioniert einerseits als ,Tagebuch einer verrückten Reise' und porträtiert andererseits die einzelnen MusikerInnen. Die Porträts führen zu ganz eigenen und eigenwilligen Nebenhandlungen. Sie zeigen beispielsweise die Perkussionistin Sandra, die ihrer Sammelleidenschaft für Shampoos nachgeht. Köster legt Wert darauf, die Leute ungefiltert reden und handeln zu lassen.“ (taz) Cinema

H

Harry Potter und der Stein der Weisen USA 2001, R: Chris Columbus, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„Dies ist ein heißblütiger Abenteuerfilm, tropfend von Atmosphäre, prall gefüllt mit dem Grausigen und dem Glanzvollen und überraschend treu dem Buch gegenüber. Vieles hätte schief gehen können, doch alles ging gut: Der Film von Chris Columbus ist ein hinreißender Klassiker, der einer Geschichte gerecht wird, die eine wirkliche Herausforderung war. Der Roman von J. K. Rowling ist muskulös und voller Leben, und es bestand die große Gefahr, dass der Film alles zu nett und gemütlich glattbügeln würde. Tut er aber nicht! Wie ein ,Indiana Jones' für ein jüngeres Publikum, erzählt er ein tolles Märchen voller phantastischer Abenteuer, wo bunte und exzentrische Charaktere sich abwechseln mit erschreckenden Gefahren wie einem dreiköpfigen Hund, einer Grube voller sich windender Ranken und einem zweigesichtigen Unsterblichen, der das Blut von Einhörnern trinkt. Schaurig, ja, aber nicht zu schaurig – gerade schaurig genug.“ (Roger Ebert)

City

Hearts in Atlantis USA 2001, R: Scott Hicks, D: Anthony Hopkins, Hope Davis

„Wenn es um Kinder geht, wird der Horrorschriftsteller Stephen King sentimental. Diese Adaption einer seiner Geschichten beschreibt den letzten Sommer der Kindheit als eine Zeit voller Geheimnisse und Magie.“ (Der Spiegel) City

Heavenly Creatures Neuseeland 1994, R: Peter Jackson, D: Melanie Lynskey, Kate Winslet / Originalfassung mit Untertiteln

„Jackson gelingt mit ,Heavenly Creatures' eine gewagte Gratwanderung zwischen Horrorfilm und Melodram. Der Filmtitel ist die ironische Bezeichnung für zwei Freundinnen, die 1954 eine der Mütter umgebracht haben. Der Horror des Alltags zweier hochbegabter, aber in Schule und Familie völlig unverstandener Mädchen kommt hier zwar aus der Trickkiste, verdankt sich aber auch der hervorragenden Schauspielerleistung. Verfremdung, Irritation liegen in jeder Äußerung, in jedem Augenaufschlag der kindlichen Monster.“ (epd-Film) Kino 46

Der Herr der Ringe – Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet. Inszeniert von Peter Jackson mit dem anmutigen Erfindungsreichtum, den man sich nach dessen ,Heavenly Creatures' erhoffen durfte, ist die ,Mittelerde' dieser Gefährten vibrierend lebendig. ,The Lord of the Rings' zeigt, welche Magie das Kino schaffen kann, wenn inspirierte Gefährten am Werke sind - und dabei mit unbegrenzt vielen Kesseln voller Gold arbeiten können.“ (Entertainment Weekly) CinemaxX, City

I

I am Sam USA 2001, R: Jessie Nelson, D: Sean Penn, Michelle Pfeiffer

„Narrensicher ist Sean Penn als geistig behinderter Vater, der vor Gericht um das Pflegerecht für seine kleine Tochter kämpft, für den Oscar nominiert worden. Doch bei aller Witzigkeit und wamrherzigen Ernsthaftigkeit ist „I am Sam“ rührseliger und verkitschter als „A Beautiful Mind“. Mit ihrer plakativen Botschaft über Vorurteile und wahre Elternliebe fliegt Regisseurin Nelson oft übers Kuckucksnest. Penns Wortwiederholungen und Zuckungen a la „Rainman“ sowie die neurotische Nervosität von Michelle Pfeifer als gestresste Star-Anwältin verstärkt Nelson noch mit hektischen Schwenks und Schnitten zwischen Doku und hipper Ästhetik.“ (Rolling Stone) CinemaxX, CinemaxX OL

Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge

„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen und Tiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred und sein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Schauburg, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

Innocence – Erste Liebe, zweite Chance Australien 2000, R: Paul Cox, D: Julia Blake, Charles Tingweil

„Greis und Greisin entdecken in diesem kleinen Film des großen australischen Regisseurs Paul Cox ihre vor 50 Jahren eingeschlafene große Liebe neu und versuchen, sie trotz Ehemann und Zeichen der Zeit wieder zu beleben. Die Grandparents-in-Love sind so charmant wie überzeugend, die Rückblicke der Protagonisten flirren vor niedlich-sentimentaler Nachkriegs-Romantik, aber die künstlichen Dialoge und der Seniorenheim-Rhythmus des Films irritieren doch ein wenig.“ (tip) Cinema

In the Bedroom USA 2001, R: Todd Field, D: Sissy Spacek, Tom Wilkinson

„'Bedroom' werden die Käfige genannt, mit denen die Hobbyfischer an der amerikanische Ostküste Hummer fangen. Stecken die Tiere in der Falle, gehen sie aufeinander los. ,In the Bedroom', oscarnominiertes und mehrfach preisgekröntes Familiendrama des Autorenfilmers und Schauspielers Todd Field, erzählt langsam und erbarmungslos präzise davon, wie die Gewalt unter einigen typischen Heile-Welt-Bewohnern des amerikansichen Herzlandes eskaliert und der liebevolle Zusammenhalt unter Angehörigen und Freunden in alles andere als erlösende Gegengewalt mutiert.“ (tip) Gondel

Iris Großbritannien/USA 2001, R: Richard Eyre, D: Judy Dench, Kate Winslet, Jim Broadbent

„Eine anrührend zärtliche Krankheits- und Lebensgeschichte ohne Happy End: Drei Jahre, bis zu ihrem Tod 1999, pflegt der Literaturkritiker John Bayley seine an Alzheimer erkrankte Frau, die Schriftstellerin Iris Murdoch. Hilflos, wütend, frustriert und erschöpft muss er zusehen, wie ihr Geist verfällt. Tristesse pur? Gewiss. Aber kein violinenumsäuselter Behindertenkitsch. Richard Eyre blättert in Rückblenden warmherzige Szenen einer Ehe auf, in der zwei gegensätzliche Charaktere – Iris dominant und impulsiv, John ein stotternder Kauz, der nicht eben die Welt entflammt – zur Ruhe kommen. Umso mehr Wehmut löst das tragische Finale aus. Den Oscar gewann übrigens diesmal der Gesunde: Jim Broadbent als gealterter John Bayley“. (Cinema) Cinema, Casablanca OL

J

Jazz Seen Deutschland 2001, R: Julian Benedikt

„Eine Hommage an den Fotografen William Claxton, der zur hitzigen Bebop-Zeit den Musikern den Schweiß von der Stirn tupfte und mit seinen Fotos - wie der sensiblen Inszenierung von Chet Baker - maßgeblich Anteil daran hatte, dass man sich Jazz immer cool gestylt in Schwarzweiß vorstellt. Auch Prominenz wie Burt Bacharach, Dennis Hopper und Helmut Newton kommt zu Wort, Till Brönner hat die passende Musik nachempfunden.“ (taz) Schauburg

Jimmy Neutron – Der mutige Erfinder USA 2001, R: John A. Davis

„Jimmys Grußbotschaft ins All gerät an die falsche Adresse. Dummerweise erfahren nämlich nicht freundliche, hoch entwickelte Kulturen von der Existenz der Menschheit, sondern glibberige Fieslinge. Die reisen kurzerhand zur Erde und entführen sämtliche Erwachsenen aus Jimmys Heimatstadt, um sie auf ihrem Planeten einem gefräßigen Riesenhuhn zu opfern. Leider ist das Drehbuch dieses computergenerierten Animationsfilms allzu offensichtlich darauf ausgerichtet, die ganze Familie anzusprechen – was gründlich misslingt, denn der Film bedient seine Zielgruppen nicht Generationen übergreifend, sondern im Wechsel: Mal gibt's kindgerechte Szenen für die Kleinen, mal Anspielungen auf Science-Fiction-Klassiker für die Großen.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar

K

Kate & Leopold USA 2001, R: James Magold, D: Meg Ryan, Hugh Jackman

„Durch ein temporäres Zeitloch schlüpft Herzog Leopold zufällig vom Jahr 1876 direkt ins New York der Gegenwart. Dort staunt er mächtig über die modernen Errungenschaften der Menschheit. Besonders interessiert er sich jedoch für die allein stehende Karrierefrau Kate. Anders als in „Die Zeitritter“ oder „Zurück in die Zukunft“ geht es hier weder um Eingewöhnung noch um die Gefährdung des Raum-Zeit-Kontinuums. Nicht wenn Meg Ryan mit im Spiel ist. „Kate & Leopold“ ist einzig und allein ein romantisches Märchen fürs Herz.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Apollo BHV

Die Königin der Verdammten USA 2001, R: Michael Rymer, D: Aaliyah, Stuart Townsend

„Zu durchschnittlich scheußlichen Nu-Hardrock-Klängen kann man dem eitlen Teenageridolvampir Lestrat, der Godmother of Evil (Aaliyah), einer properen Vampirforscherin und ihrer lieben Vampirtante (Lena Olin) dabei zugucken, wie sie mit dem Bösen flirten, das Böse bekämpfen, Hardrock-Konzerte geben und matrixmäßig durch die Luft wirbeln. Hin und wieder entschädigt der sympathische Trash-Faktor auch für die wie von einem Foto-Lovestory-Redakteur inszenierten Schauspieler. Aber man muss heutzutage schon etwas mehr Blut saugen, um ein richtig schönes Splatter-Teenager-Horror-Movie hinzuklatschen.“ (tip) City

M

The Man Who Wasn't There USA 2001, R: Joel Coen, D: Billy Bob Thornton, Frances McDormand

„Bizarre Figuren gehören bei Joel und Ethan Coen zum Standardrepertoir. Wie sie hier die Karikatur eines Durchschnittsamerikaners mit der typischen Dramaturgie des ,schwarzen Serie-'Hollywoods kreutzen, beweist erneut, wie virtuos die Brüder mit dem Genrekino umzugehen verstehen.“ (TV-Spielfilm) City

Memento USA 2000, R: Christopher Nolan, D: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss

„Konsequent zwingt uns Regisseur Christopher Nolan in den defekten Kopf seines Helden: Leonard Shelby hat gerade einen Menschen erschossen, aber weder er noch wir wissen, warum. Wir wissen es nicht, weil der Film gerade angefangen hat. Er weiß es nicht, weil sein Kurzzeitgedächtnis nicht existiert. Ein Meisterwerk, angesiedelt irgendwo zwischen Film noir und Erkenntnistheorie.“ (tip) City

Mondscheintarif Deutschland 2001, R: Ralf Huettner, D: Gruschenka Stevens, Jasmin Tabatabai

„Beziehungskomödie der schlimmsten Sorte mit klischeehaften Figuren, die immer wieder eine Frage variiert (ruft er sie an?) und weder originelle noch amüsante oder gar neue Antworten findet.“ (filmdienst) City

Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie 'Salaam Bombay!' oder 'Mississippi Masala' wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, Casablanca OL

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

„Neuster Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-)Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband.“ (Blickpunkt:Film) Cinestar

Montecristo USA/Großbritannien 2002, R: Kevin Reynolds, D: Richard Harris, Guy Pearce

„Wäre die Geschichte vom Grafen von Montecristo eine Neuerfindung, müssten einem vor lauter Zufällen die Nackenhaare zu Berge stehen. Da wird ein herzensguter Analphabet unschuldig verhaftet und trifft in seinem dunklen Kerker nicht nur auf einen allwissenden Mentor, nein, nach einer abenteuerlichen Flucht kommt er auch noch zu grenzenlosem Reichtum. Über allem schwebt ein Wust aus Liebe, Hass und Frömmigkeit. Aber die Geschichte ist nicht neu. Basierend auf dem Klassiker von Alexandre Dumas schuf „Robin Hood“-Regisseur Kevin Reynolds eine Neuauflage mit sichtbar viel Liebe zum Detail. Optisch schön und inhaltlich leicht verdaulich, sollte es Montecristo schaffen, auch ein junges Publikum für den Klassiker zu begeistern.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar

The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen USA 2002, R: Mark Pellington, D: Richard Gere, Laura Linney

„Wer mit dem Auto um die Ecke zum Kiosk fahren will und tausend Kilometer vom Ziel entfernt eintrifft, der hat allen Grund, gängige Annahmen über die Wirklichkeit in Zweifel zu ziehen. In 'The Mothman Prophecies' stirbt eine von John Klein (Richard Gere) sehr geliebte Frau an den Folgen eines nächtlichen Autounfalls. Auf dem Sterbebett hat sie zuvor Notizbücher mit wilden Zeichnungen gefüllt. Eine Geschäftsreise bringt John Klein in die eingangs geschilderte Situation und nach Point Pleasent, wo es kaum noch jemanden gibt, der nicht über ähnliche Erfahrungen verfügt. Mit viel Pathos und Ernst werden hier Themen, Motive und Stimmungen der 'X-Files'-Spiritiualität abgezockt, im Ergebnis ist das eher schmuddelig als spannend.“ (taz) CineStar

Mulholland Drive USA/Frankreich 2001, R: David Lynch, D: Naomi Watts, Laura Elena Harring

„Der Film ist eine surrealistische Traumlandschaft in Form eines Film Noir aus Hollywood, und je weniger Sinn er macht, desto weniger können wir aufhören, hinzusehen. Der Film wirkt hypnotisch; wir werden mitgetrieben, als würde eins zum anderen führen - aber nichts führt irgendwohin, und dies sogar bevor die Charaktere beginnen sich aufzulösen und neu zusammenzusetzen wie in ein Kaleidoskop gefangenes Fleisch.“ (Roger Ebert) City

N

Nicht noch ein Teenie-Film! USA 2001, R: Joel Leigh, D: Chris Evans

„Man kann dem Filmtitel nur beipflichten angesichts dieser platten Parodie auf Standardszenen, Figuren und Klischees des amerikanischen Highschool-Filmgenres. Die ohne nennenswerte Handlung abgespulte Nummernrevue mit faschingsmäßig kostümierten Knallchargen ist nicht erheiternd, sondern peinlich und langweilig.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Apollo BHV

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: Juliane Köhler, Matthias Habich

„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) City

Nomaden der Lüfte Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„'Das Geheimnis der Zugvögel' – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mit dem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist der Trick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen. Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl die Voraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird.“ (taz) Gondel, Wall-Lichtspiele OL

O

Ocean's Eleven USA 2001, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt

„Klassische Pianisten klimpern manchmal einen Ragtime in die Tasten, nur so zum Spaß. Dies macht Steven Soderbergh in ,Ocean's Eleven'. Dieser ist ein Genre-Film wie von der Stange, das Remake des Frank-Sinatra-Films ,Frankie und seine Spießgesellen', und Soderbergh, der sonst höher zielt, machte ihn aus einer Laune heraus. Als ,Heist-Movie' ist ,Ocean's Eleven' nicht unbedingt erstklassig. Es gibt raffiniertere Einbruchspläne, vor kurzem erst in ,The Score', aber dies ist ja auch kein spannender Film, sondern ein cooler. Clooney und Roberts streben die Eleganz von Stars wie Cary Grant und Ingrid Bergman an. Mir hat der Film Spaß gemacht. Er hat mich nicht begeistert, doch als Fingerübung mochte ich ihn, aber nun ist es Zeit für Soderbergh, zurück an die Arbeit zu gehen.“ (Roger Ebert) City, Casablance OL

On the Edge USA 2000, R: John Carney, D: Cillian Murphy, Tricia Vessey / Originalfassung mit Untertiteln

„Jonathan Beech bricht zusammen, als er am Sarg seines Vaters Abschied nimmt. Nachts klaut er seinem Bruder die Urne und jagt mit einem gestohlenen Auto über die Klippe. Er überlebt den Suizidversuch und landet in einer psychiatrischen Klinik, wo er sich mit Toby anfreundet, der sich am tödlichen Autounfall seines Bruders schuldig fühlt. Weit weg von spektakulären ,Irrenhaus-Szenen' erzählt der junge irische Regisseur John Carney ein berührendes Drama um schmerzhafte Selbstfindung. Er konzentiert sich dabei auf die Jugendlichen sowie einen Psychiater und es gelingt ihm trotz der tragischen Entwicklung in seinem wahrhaftigen Porträt von Menschen in Grenzsituationen Emotionalität und Humor zu verbinden.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis (OV)

The Others USA/Großbritannien 2001, R: Alejandro Ameábr, D: Nicole Kidman, Christopher Eccleston

„An klassischen Vorgaben orientierter düsterer Thriller, dessen vermeintlich vorhersehbare Geschichte in dem Augenblick umschlägt, als man alles begriffen zu haben glaubt. Verhalten inszeniert, da es weniger um Effekte als um eine klaustrophobische Grundstimmung und tiefe Trauer geht.“ (filmdienst) City

P

Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker

„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen „Panik Raum“ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Whitaker weiß genau, wie der Raum funktioniert, weil er selber ihn mitkonstruierte, „damit solche Leute wie wir nicht hineinkommen“. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und alle Figuren immer gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird.“ CinemaxX DEL, CinemaxX, CinemaxX OL, Cinestar, Lichtspielhaus DEL

R

Resident Evil Großbritannien/Deutschland 2002, R: Paul Anderson, D: Milla Jovovich, Heike Makatsch

„In einem geheimen, unterirdischen Forschungslabor wird ein tödlicher Virus freigesetzt. Schlagartig infiziert er die gesamte Belegschaft und verwandelt sie in seelenlose Monster. Mit Mädchenmacht auf Zombiejagd! Egal ob auf der guten oder der bösen Seite. Hier haben eindeutig die Frauen das Sagen. Aber die Schockelemente sind zu plump, die Special Effects zu offensichtlich an Klassiker wie ,Cube' angelehnt und die Sprüche zu platt.“ (film.de) City

Riekes Wildpferd Norwegen 1994, R: Morten Kolstad, D: Linda Digernes

„Blitz und Donner reißen eines Nachts die zwölfjährige Rieke aus dem Schlaf. Als sie aus dem Fenster schaut, erkennt sie im Gewitterregen ein verletztes Wildpferd, das sich auf den Hof ihrer Eltern in einem norwegischen Dorf geflüchtet hat. Der unterhaltsame Kinderfilm bietet eine spannende Geschichte vor schönen landschaftlichen Kulissen und wurde mit zahlreichen gut fotografierten Tieraufnahmen aus der Bergwelt angereichert.“ (Reinhard Kleber) Kino 46

Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas' dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks' Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder: Chas war mit 15 ein Immobilienmogul, Margot schrieb mit 12 erfolgreiche Theaterstücke, Richie war jüngster Tennis-Champion aller Zeiten. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. Nun will Vater Royal mit allen Tricks wieder an den Busen der Familie, doch den hat Mamma Anjelica Huston, die hier ähnlich matriarchisch herrscht wie schon über die ,Adams Family'. ,Die Royal Tenenbaums' ist eine melancholische Komödie, bei der man nie genau weiß, was man von den Filmfiguren halten soll. Sie sind einerseits hochneurotische Witzfiguren, aber andererseits werden ihre Persönlicheiten doch so komplex gezeichnet, dass man sie trotz aller Macken ernstnehmen und mögen muss. ,Die Royal Tenenbaums' ist ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) Cinema, Apollo BHV

S

Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench

„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ,Chocolat' ist auch ,Schiffsmeldungen' eine gediegene Literaturverfilmung (des Romans von E. Annie Proulx), die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, CinemaxX DEL (OV) The Scorpion King USA 2002, R: Charles „Chuck“ Russell, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Michael Clarke Duncan

„Spinoff von 'die Mumie kehrt zurück', in der der von WWF-Wrestlingstar Dwayne 'The Rock' Johnson gespielte Skorpionkönig vorgestellt wurde. Nun ist dem Muskelprotz von Chuck Russell ('Eraser') ein eigenes Abenteuerspektakel auf den Leib geschneidert worden, das wie eine Cartoonversion von 'Conan' wirkt, aber für die Actiongemeinde allemal ausreichend Spektakel bereit hält.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX (auch OV), CinemaxX DEL, CinemaxX OL (auch OV), CineStar

Seitensprünge in New York USA 2000, R: Edward Burns, D: Edward Burns, Heather Graham

„Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten, verrät Edward Burns ('She's the One') in seinem New Yorker Beziehungsreigen im Woody-Allen-Stil. In schönster Stadtneurotiker-Tradition skizziert der geborene New Yorker Burns sein Sechseck zwischen Geilsein und Geborgenheit, Beziehungsschlendrian und Bindungsangst, Midlife-Crisis und Misstrauen - humorig als Dokumentation getarnt, in der die Protagonisten einem imaginären Interviewer Auskunft geben. Burns' vierter Film ist vor allen eins: eine sehenswerte Liebeserklärung an New York.“ (Cinema) Cinema

Showtime USA 2002, R: Tom Dey, D: Robert de Niro, Eddie Murphy, Rene Russo

„Als dem Einzelgänger-Cop Mitch ein Job danebengeht, weil ihm der ebenso tapsige wie mediengeile Kollege Trey und ein Kamerateam dazwischenkommen, feuert er eine Kugel in Richtung Kamera – und wird mit einem Schlag zur Berühmtheit. Eine TV-Produzentin will daraus Kapital schlagen und überredet Mitchs Vorgesetzten, ihn in den Mittelpunkt einer TV-Show zu stellen – mit Trey als Kollegen! Im Stil von ,Auf die harte Tour' vermischt ,Shang-High-Noon'-Regisseur Tom Dey gut gelaunte Krimiaction mit bissiger Mediensatire und lässt Robert de Niro und Eddie Murphy als höchst ungleiche Comedypaarung aufeinander losgehen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, Cinestar, City

Soweit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D: Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Flucht eines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit.“ (tip) City, Lichtspielhaus DEL Star Wars: Episode II George Lucas, D: Ewan McGregor, Natalie Portman

„Wieder geht es um den ewigen Kampf im All zwischen Gut und Böse, wieder zücken die Jedi-Ritter ihre Lichtsäbel, wieder kommt der tuntige Roboter C-3PO unter die Räder, wieder werden Schauspieler zu Statisten degradiert, und am Ende wird Lucas wieder um ein paar hundert Millionen reicher sein. Doch Überraschungen oder gar neues Material für Parodien bietet diese ,Krieg der Sterne'-Folge kaum. Denn Lucas bedient sich hier vor allem aus den Fundus, den er und seine Epigonen selbst geschaffen haben, und so hat er quasi sein eigenes Werk geklont und für den ,Angriff der Klonkrieger' die besten Sequenzen recycelt.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL, Wall-Lichtspiele OL, Aladin BHV

T

Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley

„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire ,Mephisto 68', in dem Harold Ramis ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt.“ (Blickpunkt:Film) City

Training Day USA 2001, R: Antoine Fuqua, D: Denzel Washington, Ethan Hawke

„'Training Day' zeigt einen Tag im Leben zweier Drogenermittler in den Straßen von L.A.. Regisseur Antoine Fuqua verwendt die üblichen Zutaten wie Gewalt, Drogen und Ghetto-Attitüden und lässt Rapstars wie Dr. Dre und Snoop Dogg in schillernden Nebenrollen auftreten.“ (Der Spiegel) City

U

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins USA 1987, R: Philip Kaufman, D: Daniel Day Lewis, Juliette Binoche

„Verschiedenartige Beziehungen, im Brennpunkt ein Liebes- und Ehedrama, zwischen Prag und Genf zur Zeit des Prager Frühlings und der sowjetischen Okkupation im Jahr 1968. Eine leistungsstarke, teilweise effektgeladene und sentimental ausgespielte Verfilmung des intelligenten Buches von Milan Kundera über liberine Schwächen und gewaltsame Schwierigkeiten in einer Parallelität privaten und politischen Lebens unserer Zeit. Technisch raffiniert, inhaltlich diskussionswert.“ (Lexikon des internationalen Films) City

V

Vanilla Sky USA 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz

„Obwohl sich das amerikanische Remake von ,Open Your Eyes' strikt an der Szenenfolge des Originals orientiert, entstand ein völlig anderer Film: Regisseur Cameron Crowe sucht in der rätselhaften, auf verschiedenen Realitätsebenen erzählten Geschichte vom reichen Verleger Davis Amens, der durch einen Unfall sein Gesicht und sein Selbstbewusstsein verliert, weniger die Brüche als vielmehr die Kontinuität - der Film verliebt sich in seine Figuren und findet eine mögliche Liebesgeschichte.“ (tip) City

Vaya Con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den Zusammenprall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis, Lichtspielhaus DEL

W

Was nicht passt wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorweald, D: Ralf Richter, Willi Thomwarth

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmel gibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Kellerverschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwindet: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwalds Erfolg ,Bang Boom Bang': statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert.“ (tip) City

Was tun, wenn's brennt? Deutschland 2001, R: Georg Schnitzler, D: Till Schweiger, Klaus Löwitsch

„Versprengte Berliner Ex-Hausbesetzer finden nach 13 Jahren wieder zusammen und entdecken aufs Neue, wie lustig Widerstand sein kann. Rebellenattitüde mit Till Schweiger (als Anarcho) und flottem Jeansreklame-Rock.“ (Der Spiegel) City

Z

Das Zimmer meines Sohnes Italien/Frankreich 2000, R: Nanni Moretti, D: Nanni Moretti, Laura Morante

„Anders als in vorangegangenen Filmen wie ,Liebes Tagebuch' oder ,Aprile' klammert Moretti hier autobiografische Züge aus und erzählt eine fiktive Geschichteds über eine Familie, die mit einer Katastrophe (dem Unfalltod eines Sohnes) fertig werden muss. Ohne auf Morettis gewohnte Intelligenz und Scharfsinnigkeit zu verzichten, ist das hemmunglose Melodram vor allem ein Film, der den Zuschauer emotional packt.“ (Blickpunkt:Film) Gondel

Zoolander USA 2001, R: Ben Stiller, D: Ben Stiller, Owen Wilson / Originalfassung ohne Untertitel

„Jahrelang war Zoolander Nummer Eins im Männermodel-Business, aber nun verliert er die Führung an einen blonden Hansel. Stillers dritte Regiearbeit ist ein entzückend doofer Film mit einem masochistischen Filmhelden.“ (tip) City (auch OV)