Bessere Diagnosen

■ Vorgeburtliche Untersuchung statt Spätabbruch

München (epd). Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hat Verbesserungen bei der vorgeburtlichen Diagnostik gefordert. Dadurch könnten unnötige Spätabbrüche in der Schwangerschaft vermieden werden, erklärte die Organisation am Donnerstag in München. Der Präsident der Gesellschaft, Hans Georg Bender, verlangte zudem eine detaillierte Analyse der 177 Spätabbrüche des vergangenen Jahres. Im Jahr 2000 waren es den Angaben zufolge 154.

Die Ärzte wollten keinen Abbruch nach dem Eintritt der Lebensfähigkeit des Kindes ausführen, fügte Bender hinzu. Eine bessere Pränatale Diagnostik (PND) könne daher die Entscheidung für oder gegen die Schwangerschaft zu einem früheren Zeitpunkt setzen.

„Nur wenn das Kind eindeutig durch seine Krankheit nicht lebensfähig wäre oder wenn schwere gesundheitliche Risiken für die Mutter zu erwarten sind, sollten Ausnahmen möglich sein“, so Bender. Er schlug zudem eine interdisziplinäre Kommission bei der Bewertung von Spätabbrüchen vor. „Wir brauchen ein

Gremium, das den behandelnden Arzt berät und auch gegenüber der Gesellschaft Verantwortung mitträgt“, erklärte der Mediziner. epd