Keine Rückwirkung

Anerkennung Dieter Eichs als Opfer rechter Gewalt steht noch immer aus. Gedenkdemo zum zweiten Todestag

Zum zweiten Todestag von Dieter Eich, der am 25. Mai 2000 in Berlin-Buch von vier Naziskins brutal ermordet wurde, ruft ein antifaschistisches Bündnis heuzu einer Gedenkdemonstration unter dem Motto „Open your eyes, time to wake up“ auf.

Nachdem sich die Behörden bislang weigerten, den Mord als rechtes Tötungsdelikt anzuerkennen, erklärte Henrike Morgenstern, Sprecherin der Innenverwaltung, gestern gegenüber der taz, seit Januar 2001 würden zwar neue Kriterien zur Erfassung politisch motivierter Straftaten gelten. Danach sei der Mord „rückwirkend wahrscheinlich als politisch motiviert zu werten“. Da jedoch Delikte nicht rückwirkend neu geprüft werden könnten, würde sich im Fall Eich nichts ändern. „Diese Haltung des Senats ist menschenverachtend,“ sagte dazu ein Sprecher des Demobündnisses. HKL

Demo ab 15 Uhr, S-Bahnhof Buch