Werder und Lemke gegen „Spiegel“

■ Vereinsführung sei in Zech-„Bestechungsaffäre“ verwickelt

Mit Unverständnis und harter Kritik haben die Aufsichtsratsmitglieder Franz Böhmert und Willi Lemke vom SV Werder Bremen auf einen Beitrag in der heutigen Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ reagiert. „Es ist eine Unverschämheit, was in dem Bericht geschrieben wird“, erregte sich der frühere Werder-Präsident Böhmert. Auch Ex-Manager Willi Lemke sagte: „In meiner Sache ist alles korrekt gelaufen. Es gibt nichts zu verheimlichen.“

Im „Spiegel“ heißt es: „Das Management des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen ist womöglich stärker in die Bestechungsaffäre um den Bremer Bauunternehmer Kurt Zech verwickelt, als bislang bekannt. Zech hatte Mitte der 90er Jahre von einem städtischen Unternehmen ohne öffentliche Ausschreibung einen Auftrag von 21,2 Millionen Mark zum Ausbau der Osttribüne im Weserstadion erhalten.“ Im Zuge der Ermittlungen sollen sich die Staatsanwälte auch für Zech-Bauarbeiten an den Immobilien der Werder-Führung interessiert haben. So beim Umbau eines Hauses von „Vize“ Klaus-Dieter Fischer, einer Eigentumswohnung vom derzeitigen Bildungssenator Lemke und einer Wohnung für die Tochter des Aufsichtsratschefs Böhmert.

Werders Mediendirektor Tino Polster erklärte am Wochenende: „Uns hat die Staatsanwaltschaft schriftlich bestätigt, dass gegen die Personen Böhmert, Fischer und Lemke nicht ermittelt wird.“ Böhmert und Lemke überlegen, in welcher Form sie gegen den Artikel vorgehen können. dpa