Kurzes Ende für die Retheschlacht

Eigentlich wollte die Staatsanwaltschaft gegen die Greenpeace-Aktivisten Peter Küster, Carsten Smid und Jan van Aken ein Exempel statuieren, nachdem es der Umweltschutzorganisation trotz massiven Einsatzes der Wasserschutzpolizei am 8. Dezember 1999 gelungen war, das Festmachen des Frachters Unison am HaBeMa-Kai im südlichen Reherstieg mit ihrem Flußschiff Beluga zunächst zu verhindern. Es blieb der Vorwurf der Nötigung und des Widerstands gegen Polizisten. Und gestern fand die Angelegenheit vor dem Hamburger Amtsgericht ein schnelles Ende: 60 Tagessätze à 50 Mark zum alten Kurs. Denn die Greenpeace-Aktion hatte sich im Nachhinein – wenn auch nicht nach strafrechtlichen Kriterien – als völlig berechtigt erwiesen. „Die Prüfungen der Umweltbehörde hatten ergeben, dass die Genwerte in dem importierten US-Mais über den zulässigen EU-Richtlinien lagen“, so Smid gestern zur taz hamburg. Die Aktion hatte für Furore gesorgt. Mit Schlauchbooten hatten Greenpeacer damals die Unison unter der Rethebrücke gestoppt und wegen des eintretenden Niedrigwassers zum Kurswechsel gezwungen. Im Gegenzug hatten zwei Waschpo-Boote die Beluga abgedrängt und später geentert. Da sich die drei Greenpeacer weigerten, die Kabinentür zu öffenen, überließen die Waschpo-Leute, die auch keinen Bock auf Genfood hatten, einem Einsatzkommandos den Sturm der Beluga-Brücke. KVA