Senat bietet Lehrern Mehrarbeit an

■ GEW lehnt Angebot des Senats ab – ab Donnerstag Streik!?

Der Bremer Senat hat gestern nach zwei Wochen Bedenkzeit ein Angebot an die 1.088 angestellten Lehrerkräfte beschlossen, die nicht wie ihre jüngeren KollegInnen verbeamtet werden sollen und daher für gleiche Arbeit weniger verdienen: Alle verbeamteten Lehrer sollen eine halbe Stunde mehr Unterricht geben, damit werden 20 Stellen eingespart, die sonst neu besetzt worden wären. Das spart pro Jahr eine Millionen Euro. Mit diesem Geld können 150 „Funktionsstellen“ finanziert werden., das heißt die Anhebung der Gehälter für Lehrkräfte auf die Gehaltsstufe eines Oberstudienrates (B 14). Die Stellen würden an den Schulen ausgeschrieben werden für besondere „Funktionen“, etwa die Betreuung des „Jugend forscht“-Wettbewerbs, für einen „Medienverantwortlichen“, für diejenigen, die die „Öffnung der Schule für den Stadtteil“ organisieren, und die angestellten Lehrer, die jetzt über ihre schlechtere Bezahlung klagen, können sich bewerben. Ob sie genommen werden oder doch einer der verbeamteten Lehrer, das liegt nicht mehr in der Macht des Senators, meinte Lemke, dafür müsse die GEW sorgen. Die verbeamteten Lehrer hätten sich doch solidarisch mit den Streikenden gezeigt, eine Besserstellung der Angestellten könne es nur kostenneutral zu Lasten der Beamten geben.

Die GEW reagierte gestern dis-tanziert auf dieses Angebot. Wie die 1.088 Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis über die nächsten Jahre einen Vorteil von 150 Funktionsstellen haben könnten, das sei offen. Jetzt eine Höhergruppierung in Aussicht zu stellen, die in zehn Jahre komme – oder auch nicht – sei „nicht hinnehmbar“. Auch die Finanzierung über Mehrarbeit der anderen Lehrer will die GEW nicht akzeptieren.

Am Dienstagabend traf sich die Tarifkommission der GEW zur Beratung über die Fortsetzung der ausgesetzten Streiks.

K.W.