Brenner beklagt Antisemitismus

Nach Ansicht des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, wächst in Deutschland die antisemitische Stimmung. Es gebe eine Häufung von Einzelfällen wie Anschläge auf jüdische Friedhöfe, Brandanschläge auf Synagogen oder Überfälle auf religiös gekleidete Menschen auf der Straße, sagte Brenner in einem Gespräch, das in der Juni-Ausgabe von konkret erscheint. Sie zeigten eine Änderung der gesamten Atmosphäre an. Der Antisemitismus sei allerdings kein Monopol der Linken oder Rechten, er gehe quer durch die Parteien. Es gebe eine „unheilige Allianz zwischen extremen Linken und extremen Rechten“. Er wünschte sich „etwas mehr Ausgewogenheit, wenn es um Israel geht“, betonte Brenner. Zu den Auseinandersetzungen um Äußerungen des stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Jürgen Möllemann meinte er, dieser versuche zweifellos, Stimmen „im braunen Milieu“ zu gewinnen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass es ihm gelingen wird – ich hoffe, dass ich Unrecht habe –, ist nicht gering.“ DPA