kellers randspur
: Samstag

Anteilnahme

„Mister Zehn Prozent – Miezen und Moneten“

Mag ihm sonst der Wahnsinn aus den Augen lodern, hier verhält sich Herr Kinski mal vergleichsweise unterwürfig, wenn er als Leiblakai einem schlauen Gauner willfährt, der, den Ermittlern von Scotland Yard immer im nötigen Abstand vorauseilend, Verbrecher nach vollbrachter Tat um ihre Beute erleichtert und die Sore brav zurückführt, aber als Finderlohn die in den deutschen Titel eingerückten zehn Prozent einbehält. Einen Anteil an der Filmmusik hatte übrigens ein gewisser Ralph Siegel. (23.40 Uhr, MDR)

Grabräuber

„Joe, der Galgenvogel“

Noch ein Deutscher mit flackerndem Blick, der ausgesandt wurde, das Ausland das Fürchten zu lehren: Horst Frank stellt sich hier in Westernkulissen gegen Terence Hill, der sehr wohl auch einen finsteren Rächer mimen konnte und im Film ursprünglich Django hieß. Das blonde Kaltblut Frank ist Gouverneur und organisiert nebenher Raubüberfälle. So verschuldet er den Tod von Hills Gemahlin, was selbstredend zu ahnden ist. Erst einmal rettet Hill unschuldig Verurteilte vor dem Galgen und sammelt so eine schlagkräftige Rotte. Am Ende trifft man sich auf einem Friedhof, wobei Hill erst einmal den Kürzeren zieht und sich gezwungen sieht, sein eigenes Grab zu schaufeln. (0.30 Uhr, ARD)

Militäreinsatz

„Operation Delta Force“

Dahinter steckt doch abgefeimte Spielverderberei, wenn Pro 7 heute um 1.50 Uhr mit „Operation Delta Force 2“ die „Operation Delta Force“ von RTL 2 gewissermaßen neutralisiert. Da es nämlich kein Schauspieler aus dem ersten Teil in den zweiten geschafft hat, darf man füglich und mit Recht annehmen, dass die entsprechenden Charaktere vom Einsatz im von Terroristen verseuchten Afrika nicht zurückkehren. Schlussfolgerung: wieder ein Film, den man sich sparen kann.

(23.45 Uhr, RTL 2)

Forscher

„Asphyx“

Mit diesem britischen Gruselfilm aus dem Jahr 1972 erfüllt Vox aufs Vorbildlichste den Rundfunkauftrag, der dem Fernsehen die Weitergabe von „Information, Bildung und Unterhaltung“ auferlegt. So lernt, wer es bislang nicht wusste, dass Asphyx in der griechischen Mythologie der Geist des Todes ist. Im Film nun vermag ein Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts dieses Gespenst vermittels der eben erfundenen Lichtbildnerei sichtbar zu machen. Mehr noch: Nach weiteren Experimenten erlangt der Naseweis Unsterblichkeit. Jedoch zahlt er dafür einen hohen Preis.

(2.35 Uhr, Vox)