Spaß in der Schlammkohle

HochspringerInnen, BasketballerInnen und HindernisläuferInnen maßen ihr Können - auf einem Rad

Vor und zurück und vor und zurück ... Die meistgesehene Bewegung bei EinradfahrerInnen, die sich gerne lässig im Sattel ihres Lieblingsgefährts aufhalten. Am Wochenende war „Eurocycle“ auf dem Bremer Uni-Gelände, eine Art Europameisterschaft im Einradfahren.

Mit dem beiläufigen Hin- und Hergerolle war immer dann Schluss, wenn ein Teilnehmer eine Aufgabe zu bewältigen hatte: Beispiel „Obstacle“, der Fachbegriff für ein Hindernisfahren, in der Regel im Slalom um ein paar Hütchen herum. Am Sonntag war es damit nicht getan: Da waren Outdoor-Hindernisfahr-Fähigkeiten gefragt. Die Schwierigkeit bei einer Rallye rund um den Uni-See: Die Fahrt durch einen Brei aus schönster Schlammkohle. Während die einen sich durch die Natur kämpften, bewiesen andere SpezialistInnen, was man mit so einem Sportgerät noch alles anfangen kann: Etwa mit den Schuhsohlen auf dem weißen Reifen balancieren, den Sattel dabei quer vor dem Körper. Dann ein Sprung: Und während der Einradler schwebt, dreht er schnell sein Rad einmal um die eigene Achse, bevor er seine Füße wieder sicher rechts und links neben die Sattelstange auf die Gummireifen setzt.

Dass man mit dem Einrad nicht nur alleine turnen kann, sondern auch in der Mannschaft Spaß hat, das bewiesen die Einrad-Hockey- und Einrad-Basketball-Teams, die in der Uni-Sporthalle dem Ball hinterher jagten.

Von weit her angereist waren die über 250 Gleichgewichts-KünstlerInnen — etwa aus Dänemark, England, Tschechien oder Polen. Nicht so Profimäßige übten Sprungtechniken in einem Workshop oder bestaunten die neuesten Modelle bei den Händlern, die sich das Fachpublikum nicht durch die Lappen gehen lassen wollten: Mittlerweile gibt es auch Liege-Einräder oder Gefährte mit Gangschaltung. Vielleicht will ja mal jemand durch die Toskana touren. Und für wundgefahrene Allerwerteste gab es zwei Dinge: Schwimmbad oder — brrrrrrr — Unisee. ube