vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Dienstag geht es im Kato gleich hoch her: Über die Frage „PDS und Attac: Sand im Getriebe oder Manager des Kapitalismus?“ setzen sich der Ex-Grüne und ehemalige Begründer der Radikalen Linken, Thomas Ebermann, und der Konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza, die nun beide nicht mehr in den Verdacht geraten können, Parteigänger von Organisationen zu sein, mit Sahra Wagenknecht und Peter Wahl von Attac zusammen, um zu diskutieren. Es ist einfach: Ebermann und Gremliza werden auf Distanz gehen, Wagenknecht und Wahl sich feiern. Und die Frage – auf die werden letztere zwei erst gar nicht eingehen. Man ist mit sich selbst ja – öhm – rot (U-Bahnhof Schlesisches Tor, 20 Uhr). Im Bandito Rosso geht es ebenfalls am Dienstag um den etwas euphorisch so genannten „summer of resistance“ im letzten Jahr – diese Veranstaltung ist, wie die VeranstalterInnen selbst einräumen, eine Wiederholung, da beim letzten Mal so gut wie keine/r gekommen ist. Es gibt „Erlebnisberichte und Filme aus Göteborg, Genua, Brüssel und Barcelona sowie Aktuelles zu Sevilla“ (Lottumstraße 10 a, 18 Uhr). Ebenfalls um den „summer of resistance“, diesmal wieder im Kato, wird es am Donnerstag (22 Uhr) gehen. In Filmen und bei Musik soll Solidarität mit denen gezeigt werden, die noch im Knast sitzen. Man merkt jetzt deutlich jener Melange aus Attacs, analytisch begabten KapitalismuskritikerInnen, Gefühlslinken und NationalbolschewistInnen, die man alle GlobalisierungsgegnerInnen zu nennen gelernt hat, jedoch an, dass sie die inneren Widersprüche in ihrer Kritik nicht mehr auflösen kann. So kommt es, dass die Gruppe zerfällt und wie andere linke Gruppierungen auch gern die vergisst, die noch einsitzen. Diesen aber, im Gegensatz zu Lafontaines Attac-Bewegung, sollte man die Solidarität nicht versagen.

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Bühne