Lehrer-Streik geht weiter

Mehrere Schulen blieben dicht – verhandelt wird dennoch nicht

Die Streikposten der GEW hatten gestern früh leichtes Spiel: Über Radio war informiert worden, dass an den Schulen Leibnitzplatz, Habenhausen, Butjadinger Straße und Kornstraße der Unterricht ausfällt, die meisten Schüler blieben gleich zu Hause. Selbst die verbeamteten Lehrer haben Verständnis für den Streik ihrer angestellten Kollegen. Der Grund: Bildungssenator Willi Lemke (SPD) hat vorgeschlagen, die Beamten sollten mit einer halben Stunde mehr Unterricht die Gehaltsaufbesserung der angestellten finanzieren.

„Lemke hat versucht, die Beamten gegen uns auszuspielen – und hat das Gegenteil erreicht“, freute sich ein Streikposten vor der Stadtteilschule Leibnitzplatz. An dem Schulzentrum gibt es acht angestellte Lehrer, bei etwa 50 Kollegen insgesamt. Nach den Debatten um Pisa sei es „nicht witzig, den Druck zu erhöhen“. Die LehrerInnen wollen sich nicht entmutigen lassen durch die Aussicht, dass in wenigen Wochen die Sommerferien beginnen. „Wenn die den Stress mit uns bis zur Bürgerschaftswahl haben wollen, können die ihn haben“, meinte ein Lehrer kampfeslustig. Am Donnerstag könnte es vor dem Arbeitsgericht eine entscheidende Verhandlung geben: Der Senat will mit einer „einstweiliger Verfügung“ der GEW den Aufruf zum Streik untersagen. Die GEW setzt darauf, dass die Richter dem Senat klarmachen, dass die Lehrergewerkschaft sehr wohl Tarifpartner für die Angestellten ist. Derzeit finden keine Gespräche zwischen den Konfliktparteien statt. K.W.